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Reinhold Schünzel-Preis


Ehrenpreis für langjährige Verdienste um die Pflege, Bewahrung und Verbreitung des deutschen Film-Erbes an eine oder mehrere Personen (nicht Institutionen).

Benannt nach dem 1888 in Hamburg geborenen Schauspieler und Regisseur Reinhold Schünzel, der – aus dem Exil in Hollywood zurückgekehrt – 1954 in München gestorben ist.

Der Reinhold Schünzel-Preis 2014 wird am Abend der feierlichen Eröffnung des cinefests am Samstag, den 15. November, in Hamburg verliehen.

— Verliehen durch eine Jury, die von den Trägern des Festivals berufen wird.

— Jury 2014:

Barton Byg, University of Massachusetts Amherst, USA, Reinhold Schünzel-Preisträger 2011
Leonardo Quaresima, Universitá degli Studi di Udine, Künstlerischer Direktor Filmforum Udine/Gorizia
Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek, Berlin

Träger des Reinhold Schünzel-Preises 2014

Horst Claus

Filmhistoriker, Bristol


Horst Claus und Olaf Brill

Aus der Laudatio von Olaf Brill:
Horst Claus, 1940 in Woms am Rhein geboren, studierte amerikanisches und englisches Theater in Graz, Hamburg, University of  Kansas. In Hamburg war er 1964-66 Regieassistent am Thalia-Theater, u.a. bei Inszenierungen von Helmut Käutner.
In den 1970er Jahren ging er an die University of Bristol, England, wechselte dann zur University of the West of England, ebenfalls in Bristol, für die er bis zu seiner Pensionierung und auch heute noch als Dozent tätig ist.
Im Sommer 1971 und 1972 konzipierte er zweiwöchige Einführungen in die Geschichte des deutschen Films, die den Ausgangspunkt seines über die nächsten 35 Jahre entwickelten Unterrichtsprogramms sowie seiner Forschungsinteressen bildeten.
1976/77 war er der erste, der in Großbritannien ein Vorlesungs- und Seminarprogramm zur »Geschichte des Deutschen Films« und zum »Neuen Deutschen Film« angeboten hat, das in der 2. Hälfte der 1980er Jahre zu einem »European-Cinema«-Modul weiterentwickelt wurde.
Gleichzeitig beschäftigte er sich mit der Entwicklung und Produktion audio-visueller Unterrichtsmaterialien, in deren Zentrum der Einsatz von (überwiegend) Spielfilmen im deutschsprachigen Landeskundeunterricht stand, arbeitete mit dem Goethe-Institut (München) und Inter Nationes zusammen, organisierte Lehrer-Fortbildungsseminare zum deutschen Film. Er kümmerte sich also um das, was man heute Filmvermittlung nennt.
Die intensive Beschäftigung mit dem deutschen Film der NS-Zeit und Hans Steinhoff entstand aus einem Seminar mit Post-Graduate-Studenten Mitte der 1980er Jahre an der University of Westminster, in dem es um eine vergleichende Untersuchung der REMBRANDT-Filme von Alexander Korda und Hans Steinhoff ging. In der Folge nahm Horst Claus nicht nur die bis dahin völlig vergessenen Steinhoff-Stummfilme ins Visier, sondern seine Forschungsarbeiten führten auch dazu, dass verschollene oder vergessene Filme restauriert und neu aufgeführt wurden, so u.a. beim Stummfilmfestival Le Giornate del Cinema Muto in Pordenone, Italien. 2005 erhielt Horst Claus die Ehrenmedaille des Festivals für seine Verdienste um den Stummfilm. 2012 veröffentlicht Horst Claus seine Forschungsergebnisse in einem Buch: »Filmen für Hitler. Die Karriere des NS-Starregisseurs Hans Steinhoff« (Filmarchiv Austria).
Horst Claus’ Forschungsarbeiten vereinen genau das, was filmhistorische Forschung so interessant und ergiebig macht: Es nicht bei vermeintlich festgeschriebenem Buchwissen belassen, sondern den Dingen auf den Grund gehen, dabei neue Entdeckungen machen und neue Perspektiven eröffnen, auch mit einer gewissen Hartnäckigkeit und Penibilität. Die Ergebnisse der Forschung dann nicht trocken-akademisch einem Fachpublikum mitzuteilen, sondern unterhaltsam und allgemeinverständlich zu präsentieren. Filmvermittlung eben. Dafür danken wir Horst Claus.




Die bisherigen Preisträger:

2013: Wolfram Schütte (mehr)

2012: Bernard Eisenschitz (mehr)

2011: Barton Byg (mehr)

2010: Heide Schlüpmann (mehr)

2009: Volker Baer (mehr)

2008: Vladimír Opěla (mehr)

2007: Gero Gandert (mehr)

2006: Vittorio Martinelli (mehr)

2005: Wolfgang Klaue (mehr)

2004: Ingrid Scheib-Rothbart (mehr)


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