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Stummfilm-Musikbegleitung beim Cinefest 2018





Marie-Luise Bolte

Marie-Luise Bolte

Als Pianistin, Organistin und Komponistin begleitet Marie-Luise Bolte seit 1990 Stummfilme bei den Internationalen Filmhistorischen Kongressen und dem cinefest.
Marie-Luise Bolte hat sich intensiv mit der Filmmusikgeschichte befasst, geht aber ganz eigene Wege. Sie hat Stummfilme mit Keyboard, Hammondorgel, Kirchenorgel, mit Salonorchester und mit dem Einsatz der Djembé vertont. Ihr Lieblingsinstrument ist jedoch das Klavier, da es seine ganz eigene Vielfalt der Klangmöglichkeiten und Stilistiken hat.Bolte hat eigene Ensembles geleitet und präsentiert sowohl musikalische Kompilationen als auch durchkomponierte Partituren, u.a. 1996 mit dem »Opium-Salonorchester« bei der Aufführung von OPIUM (1918, Robert Reinert) im Metropolis-Kino und 2001 mit dem Caesar-Trio (Klavier, Posaune, Schlagzeug) bei der Vorführung von HALLOH – CAESAR! (1926, Reinhold Schünzel) beim Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary; beim cinefest 2005 zur Begleitung von DIE BIENE MAJA UND IHRE ABENTEUER (1924, Wolfram Junghans) mit Klavier, Kontrabass und Djembé und beim Hamburger Filmfest 2007 mit einem vierköpfigen Ensemble zu DIE BERGKATZE (1921, Ernst Lubitsch). Als Solistin improvisiert sie überwiegend frei zum Film. Die Improvisation ist immer ein großes Abenteuer, denn die Frage nach dem speziellen Sound für einen Stummfilm stellt sich immer wieder neu.
DVD-Einspielungen sind DER KOMISCHE KINTOPP, Lotte Reinigers DIE JAGD NACH DEM GLÜCK, 18 stumme Werbefilme aus dem Atelier von Julius Pinschewer sowie zu Stummfilmen für DVDs der cinefest-edition.
www.marilu-bolte.de

Beim cinefest 2018 begleitet sie in Hamburg die Filme DER FARMER AUS TEXAS (D 1924/25, Joe May), DER MANN IM KELLER (D 1914, Johannes Guter) und DAS ROLLENDE HOTEL (D 1918, Harry Piel)

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Irena & Vojtěch Havel

Irena & Vojtech Havel

Irena Havel ist Komponistin, Sängerin, Multi-Instrumentalistin (Klavier, Viola da Gamba, Orgel, Gitarre, Orientalische Instrumente u.a.), Dokumentarfilmerin, Malerin und Illustratorin.
Vojtěch Havel ist ebenfalls Komponist und Multi-Instrumentalist (Violoncello, Klavier, Schlagzeug, Orientalische Instrumente u.a.).
In den Jahren ihrer gemeinsamen Tätigkeit durchliefen sie mehrere markante Entwicklungsstufen. Mitte der 80er Jahre arbeiten sie mit dem experimentellen »Capella Antiqua e Moderna Ensemble« zusammen, das viel Anerkennung erhielt. Neben diesem Ensemble arbeiteten sie seit den späten 1980er Jahren intensiv mit anderen führenden tschechischen und ausländischen Künstlern zusammen und kreierten nach und nach ihre nicht klassifizierbaren, multi-style und multimedialen Klang- und Bildcollagen.
Ab 1990 veröffentlichten sie zahlreiche CDs. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre reisten sie dreimal nach Indien und nahmen in den Wüstendörfern von Rajasthan Dutzende Stunden Volksmusik und geistliche Musik auf, die sie später auf vier CDs veröffentlichten, und drehten zwei Filme für das Tschechische Fernsehen über Indiens spirituelles Leben. Ihr audiovisuelles Projekt »Mysteriöses Gamelanland«, in Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Viliam Poltikovi?, gewann öffentliche Anerkennung. Daneben komponieren sie Musik zu zahlreichen Spiel- und Dokumentarfilmen. 2018 erhielten sie den Czech Lion Award für die beste Filmmusik (KŘIŽÁČEK).
www.havlovi.wz.cz

Beim cinefest 2018 begleiten sie in Hamburg die Filme DAS INDISCHE GRABMAL. 1. DIE SENDUNG DES YOGHI (D 1921, Joe May) und DAS INDISCHE GRABMAL. 2. DER TIGER VON ESCHNAPUR (D 1921, Joe May)

Die musikalischen Hauptthemen, die sich durch den ganzen Film ziehen, haben die Havels für Klavier und Violoncello sowie für zwei Viola da Gamba komponiert. Klavier wurde zur Erinnerung an die Zeit der Entstehung des Films gewählt, als Stummfilme bei Kinovorführungen meistens auf Klavier begleitet wurden. Der Großteil der Klavierkompositionen für diesen Film wird vierhändig gespielt – es handelt sich eigentlich um einen Dialog zweier selbständiger Klavierparts wie ein Gespräch zwischen zwei Menschen. Die Streichinstrumente – Violoncello, Viola da Gamba und Tenorgambe – stellen eine breite Skala von Farben und Gefühlen dar. Ein Gamelan-Musikensemble unterstreicht die orientalische Stimmung.

DAS INDISCHE GRABMAL. Teil 1 + 2 (D 1921, Joe May) - mit der Musik von Irena und Vojtěch Havel - ist ab Ende 2018 als Blu-ray in der cinefest-Edition erhältlich!

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Stephen Horne

Stephen Horne

Stephen Horne gilt als einer der international führenden Stummfilmbegleiter. Seit über dreißig Jahren ist er Hauspianist im Londoner Kino BFI Southbank. Er spielte an den wichtigsten britischen Spielstätten und nahm Musik für viele DVD-Editionen von Stummfilmen auf. Obwohl er hauptsächlich Pianist ist, bezieht er oft andere Instrumente in seine Performances mit ein, manchmal gleichzeitig.
Er tritt regelmäßig international auf und seine Begleitungen werden bei Filmfestivals in Pordenone, Bologna, San Francisco, Telluride, Paris, Cannes, Hongkong, Bangkok, Shanghai, Istanbul, Berlin und Wien gefeiert.
In den Jahren 2011 und 2012 komponierte Stephen Horne Ensemble-Partituren für die Archiv-Galas des London Film Festival von The First Born und The Manxman. 2012 wurde seine Begleitung zu ROTAIE bei den Internationalen Stummfilmtagen in Bonn mit dem Preis des Beethovenfests für die beste Musikbegleitung ausgezeichnet. 2014 bis 2017 wurde er im Silent London End of Year Poll zum besten Solo-Stummfilmmusik-Begleiter gewählt.
2018 erhielt er beim Stummfilmfestival in Pordenone zusammen mit Luigi Vitale den David Gill Pordenone Silent Film Music Award für L'ATLANTIDE (FR 1921, Jacques Feyder).
www.stephenhorne.co.uk

Beim cinefest 2018 begleitet er in Hamburg die Filme HEIMKEHR (D 1928, Joe May) und VERITAS VINCIT (D 1918/19, Joe May) und das Kurzfilmprogramm »Weimarer Tricks«.


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Mirjam Keller & Hans-Christoph Hartmann

Hartmann & Keller

Mirjam Keller lebte 2004 ein Jahr lang auf Kuba und studierte dort Salsamusik an der Esccuela Nacional de Arte in Havanna. Es folgte ein Klavierstudium am Hamburger Konservatorium in den Bereichen Klassik und Jazz von 2006 bis 2012. Dieses absolvierte sie mit dem Diplom »Musikerziehung am Klavier«. Engagiert von der Agentur World Wide Event tourte sie während des Studiums mit den 12 Tenors quer durch Deutschland.
Bühnenerfahrung sammelte sie in zahlreichen Ensembles. So korrepetierte sie u.a. die TheaterGemeinde Hamburg bei der Premiere des Musicals »Cabaret«. Als Pianistin der Big Band »Stintfunk« bestritt sie mehrere Jahre lang monatliche Auftritte in Hamburgs Cotton Club. 2014 gründete sie dann das Jazzquintett Firebirds and Catfish.
Seit neuestem verbindet sie auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Hamburger Saxophonisten und Bandleader Hans-Christoph Hartmann, den sie über das Filmprojekt Jazz in Schwarz und Weiss kennenlernte.
Hans-Christoph Hartmann studierte Musik an der Universität Bremen (Hauptfach Saxophon). Sein Schwerpunkt liegt im Bereich improvisierter Musik, Jazz und Filmmusik.
1995 gründete er das Trios Holstenwall mit dem Auftrag des Mobilen Kino Niedersachsen eine neue und eigene Musik zum deutschen Stummfilmklassiker DAS CABINET DES DR. CALIGARI zu schreiben, womit er mit der Band durch 20 norddeutsche Städte tourte. Mit dem Duo »Klangsplitter« entstanden Filmmusiken, u.a. zu Lupu Picks SCHERBEN. 2001 folge nach dem Umzug nach Hamburg die Gründung von Eiston und Kompositionen zu NOSFERATU von F. W. Murnau, DIE WEISSE HÖLLE VON PIZ PALÜ von Arnold Fanck, und weiteren Stummfilmen.
Als Saxophonist spielt er in verschiedenen Jazzformationen u.a. im Quartett, das seine Kompositionen im Programm hat.
Informationen finden sich auch bei: www.audio-obscura.de

Beim cinefest 2018 begleiten sie in Hamburg den Film DIE HERRIN DER WELT. 6. DIE FRAU MIT DEN MILLIARDEN (D 1919, Uwe Jens Krafft, KOL: Joe May)

Die Frau mit den Milliarden von Joe May
bildet den Horizont für die improvisierten Vertonungen des Duos Mirjam Keller (Klavier) und Hans-Christoph Hartmann (Saxophon), Jazz, Stille und Geräusche. Im Spannungsfeld zwischen erzählerischer Perspektive und Abstraktion, zwischen dem experimentellen Spiel mit Geräuschen, Nebengeräuschen und wüstem Lärm, kurzen Ausflügen in das Reich von Melodie und Melancholie und ironisierendem Kommentar, schafft diese Musik eine gegenwärtige, urbane Reflexebene zu den Bilderwelten des Films. Eine stark zerklüftete Ebene, die von der Präzision des Zusammenspiels abhängt, vom Vermögen der beiden Musiker, aufeinander zu hören, zu reagieren und im Mit- oder auch Gegeneinander in jedem Moment eine neue, gültige Form zu finden, die die Wahrnehmung des Filmes in ein neues Licht setzt.

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Tuten und Blasen

Tuten & Blasen

Seit mehr als 30 Jahren macht Tuten und Blasen Musik: auf Straßen und Plätzen, in Zelten und Konzertsälen - und seit über 20 Jahren auch im Kino zu Stummfilmen aus den 20er Jahren. 
In den Anfängen war es das Raue, Laute, Schräge und Unverhoffte, das die Musik von Tuten & Blasen auszeichnete. Ganz abgelegt hat die Gruppe diese Kennzeichen noch immer nicht, aber reduziert und verfeinert.
Heute ist ihre Musik eine ganz eigene Mischung aus Jazz-, Afro- und Latin-Elementen. Volle, warme Bläsersätze von David Byrne, polyrhythmische »Funeral Music« der Ewe aus Ghana,perkussive Samba- und Afoxéklänge aus Brasilien und die afrikanisch inspirierten Kompositionen von Hans Schneidermann bestimmen das Programm der Band.
www.tutenundblasen.net

Beim cinefest 2018 begleiten Tuten und Blasen in Hamburg den Film DIE HERRIN DER WELT. 5. OPHIR, DIE STADT DER VERGANGENHEIT (D 1919, Uwe Jens Krafft, KOL: Joe May)

Ophir, die Stadt der Vergangenheit
Gedreht wurde OPHIR 1919 in der von Joe May errichteten Filmstadt Woltersdorf bei Berlin mit Mia May in der Hauptrolle. Auf Einladung des Kulturvereins Woltersdorf hat die Band Tuten und Blasen 1991 das ehemalige Filmgelände besucht, die Krokodilsbucht, die Fundamente der Elefantenställe, in denen noch die Fußabdrücke im gegossenen Beton zu sehen waren, die Säulen und verfallenden Kulissentempel am Ufer des Kalksees. In Open-Air-Veranstaltungen am Drehort hat die Band drei erhaltene Filme aus dem Zyklus DIE HERRIN DER WELT begleitet: DIE FREUNDIN DES GELBEN MANNES, DIE GESCHICHTE DER MAUD GREGAARDS und OPHIR, DIE STADT DER VERGANGENHEIT.
Die Filmmusik von Tuten und Blasen macht die kulturellen Sphären »Ophirs« hörbar. Der afrikanischen Musik der Dorfgemeinschaft wird die heraldische Ritualmusik der Herrscherkaste entgegengesetzt. Der Sieg des New Yorker Zeitungsimperiums verlangt dann ein anderes Tempo. Schlagwerke vom Gong bis zum Klangholz, von der Conga bis zum Tamborim werden nicht nur die Filmbilder tanzen lassen.

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