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Willy Haas-Preis


Auszeichnung einer bedeutenden internationalen Publikation zum deutschsprachigen Film bzw. zum Film in Deutschland.

Benannt nach dem in Prag geborenen, in Hamburg verstorbenen Literaten, Filmkritiker und Drehbuchautor Willy Haas.

Zuvor Nominierung von bis zu 6 Büchern (keine Beiträge in Anthologien) und bis zu 6 DVDs, erschienen im Laufe der letzten 2 Jahre.


— Verliehen durch eine unabhängige internationale Jury.

Willy Haas Preis 2009


2009 besteht das Juroren-Komitee aus Thomas Ballhausen (Wien), Sabine Hake (Austin, Texas), Kay Hoffmann (Stuttgart), Anne Jespersen (Kopenhagen) und Roel Vande Winkel (Ghent).

Der Willy Haas-Preis wurde am 18.11.im Rahmen der Eröffnung des 22. Internationalen Filmhistorischen Kongresses verliehen.
Die Gewinner erhielten jeweils eine Urkunde und eine Originalgrafik von Franz Winzentsen.

Der Willy Haas-Preis in der Kategorie Bücher ging an:


Die unheimliche Maschine: Rasse und Repräsentation im Weimarer Kino.

Tobias Nagl . München: edition text + kritik 2009.
Die Rolle von Farbigen in den Filmen der Weimarer Republik stellt Nagl in einen theoretisch fundierten Gesamtkontext von nationaler Identität und kolonialen Träumen. Ihm gelingt dabei eine spannende Analyse, die nichts an Aktualität verloren hat, denn es geht um das gesellschaftliche Verhältnis zum Fremden.

In der Short List wurden außerdem die folgenden Bücher nominiert und mit einer Urkunde ausgezeichnet:

Die Antifaschismus-Thematik der DEFA.
Anne Barnert. Marburg: Schüren 2008.
Mit ihrem Buch zum Antifaschismus im DEFA-Spielfilm gelingt Anne Barnert eine interessante Detailstudie, die die Filmproduktion in einen gesellschaftlichen und kulturpolitischen Rahmen stellt und eine Brücke schlägt zu neueren Theorieansätzen. 

The Cinema of Werner Herzog: Aesthetic Ecstasy and Truth.
Brad Prager. London: Wallflower Press 2007.
Herzog ist ein Ausnahmeregisseur, der die Grenzen zwischen Spiel- und Dokumentarfilm, zwischen Realität und Fantasie mit seinen Inszenierungen ständig bricht. Brad Prager konzentriert sich in seinen Analysen genau auf diesen Aspekt und liefert eine überzeugende Interpretation von Herzogs Filmen.

Michael Haneke's Cinema. The Ethic of the Image.
Catherine Wheatley. Oxford, New York: Berghahn Books 2009.
Die Filme des Österreichers Michael Hanecke gehen an den Rand des Erträglichen. Catherine Wheatley nähert sich ihnen mit einem philosophischen Blick und entwickelt dabei eine Ethik der filmischen Wahrnehmung. Im September Sight&Sound-"Book of the Month".

Sprachversionsfilme aus Babelsberg. Die internationale Strategie der Ufa 1929-1939.
Chris Wahl. München: edition text + kritik 2009.
In der Frühzeit des Tonfilms wurden von der Ufa für den Export verschiedene Versionen eines Films gedreht. Wahl hat sich diesem Kapitel gewidmet und arbeitet die Strategien und Nuancen der Sprachversionen heraus. Eine DVD bietet die Möglichkeit, einige Beispiele nachzuvollziehen.


Der Willy Haas-Preis in der Kategorie DVD ging an:


Die freudlose Gasse. G. W. Pabst. 1925

Filmarchiv Austria (Film + Text 10) + Buch: Armin Loacker (Hg.): Wien, die Inflation und das Elend. Essays und Materialien zum Stummfilm Die freudlose Gasse.
Das Filmarchiv Austria überzeugt seit langem mit seinen sehr sorgfältig editierten Ausgaben von DVDs und Begleitbüchern. Die Edition von G. W. Pabsts Stummfilmklassiker ist eine Annäherung an das vielfach durch die Zensur verstümmelte Original. Sie besticht durch die technische Qualität der viragierten Fassung und überrascht durch ihre experimentelle Vertonung. Das Begleitbuch vertieft die Analyse des Films aus verschiedenen Perspektiven und bietet eine Grundlage für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Film.


In der Short List wurden außerdem die folgenden DVD-Editionen nominiert und mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Berlin, die Sinfonie der Großstadt & Melodie der Welt. Walther Ruttmann. (1927 + 1929)
film & kunst GmbH. Edition Filmmuseum 39. Filmmuseum München, Bundesarchiv-Filmarchiv, ZDF/Arte.
Neben den zwei wichtigsten Filmen Ruttmanns enthält die Edition auch seine Farb- und Musikexperimente 1921-31. Der ROM-Bereich ermöglicht den Zugriff auf zeitgenössische Artikel, Veröffentlichungen und Quellen. Dies Material bietet einen neuen Zugang zum frühen Werk Ruttmanns.

Nerven. Robert Reinert. (1919)
film & kunst GmbH. Edition Filmmuseum 41. Filmmuseum München, Goethe-Institut München.
Der Klassiker des expressionistischen Kinos wurde gleich nach der Premiere verstümmelt und vergessen. Das Filmmuseum München hat Reinerts Film umfangreich restauriert; die Musikbegleitung stammt von Joachim Bärenz. Die DVD liefert außerdem Bonusmaterial wie den Szenenvergleich verschiedener erhaltener Fassungen, Plakate und Fotos und dokumentarische Aufnahmen der Münchener Räterepublik. Die Broschüre erläutert die Restaurierung und gibt eine historische Einordnung des Films.

Filmverlag der Autoren Edition.
Kinowelt
Der Filmverlag der Autoren war der wichtige Verleih und Produzent für den Neuen Deutschen Film. Es ist ein ambitioniertes Projekt, 50 seiner Filme zu veröffentlichen, davon fast die Hälfte als Erstveröffentlichung. So wird ein bedeutendes Kapitel deutscher Filmgeschichte verfügbar.

Harun Farocki Filme 1967-2005
absolutMedien
Harun Farocki gehört – auch international – zu den anerkanntesten deutschen Dokumentaristen der letzten Jahrzehnte. Diese Edition veröffentlicht 20 seiner wichtigsten Werke und ermöglicht endlich eine intensive Auseinandersetzung mit seinen oft provokativen Filmen, für die er einen spezifischen essayistischen Stil entwickelt hat.




Tobias Nagl und Armin Loacker


Willy Haas-Preis 2008

Willy Haas-Preis 2007


Willy Haas-Preis 2006

Willy Haas-Preis 2005

Willy Haas-Preis 2004


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