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Willy Haas-Preis


Auszeichnung einer bedeutenden internationalen Publikation zum deutschsprachigen Film bzw. zum Film in Deutschland.

Benannt nach dem in Prag geborenen, in Hamburg verstorbenen Literaten, Filmkritiker und Drehbuchautor Willy Haas.

Zuvor Nominierung von 5 Büchern (keine Beiträge in Anthologien) und 5 DVDs, erschienen im Laufe der letzten 2 Jahre.


— Verliehen durch eine mindestens 5-köpfige, unabhängige internationale Jury. Die Mitgliedschaft in der Jury ist auf 3 Jahre begrenzt; um eine Rotation zu erreichen, scheidet jährlich mindestens ein Mitglied aus.

Willy Haas Preis 2006

Die internationale unabhängige Jury wählt zuvor je fünf Bücher und DVDs aus, die im Laufe der letzten zwei Jahre erschienen sind.
Das Juroren-Komitee 2006, bestehend aus Peter von Bagh (Helsinki), Jan-Christopher Horak (Los Angeles), Anne Jespersen (Kopenhagen), Günter Krenn (Wien, Preisträger 2005) und Peter Körte (Berlin), hat sich im Oktober 2006 auf die folgenden Short Lists geeinigt, aus denen die endgültigen Preisträger ausgewählt und am 18. November 2006 während der Eröffnungsveranstaltung des CineFests bekannt gegeben werden:

Der Willy Haas-Preis in der Kategorie Bücher geht an:


Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland.

3 Bände. Band 1: Kaiserreich 1895-1918. Band 2: Weimarer Republik 1918-1933. Band 3: "Drittes Reich" 1933-1945.
Herausgegeben von Peter Zimmermann, Kai Hoffmann, Uli Jung, Klaus Kreimeier u.a.
Stuttgart: Reclam 2005
Das Standardwerk zum Dokumentarfilm in Deutschland, das in seiner Ausführlichkeit und Genauigkeit auch international unter der Filmliteratur seinesgleichen sucht und eine große Lücke schließt.


In der Short List wurden außerdem die folgenden Bücher erwähnt und mit einer Urkunde ausgezeichnet:

Casta Diva Co.

Von Francesco Bono.
Viterbo: Sette Città 2004 (Biblioteca 2)
Eine Sammlung von italienischen Aufsätzen, u.a. zu deutschen Mehrsprachenproduktionen, des in der internationalen Filmgeschichte versierten Publizisten.

Dietrich's Ghosts. The Sublime and the Beautiful in Third Reich Film.
Von Erica Carter.
London: bfi 2004
Diese britische Studie zur Filmgeschichte des "Dritten Reichs" bricht mit in der Filmforschung bislang gängigen Meinungen und wirft ein neues Licht auf die populäre Kultur des Regimes.

Gustav Machaty. Ein Filmregisseur zwischen Prag und Hollywood.
Herausgegeben von Christian Cargnelli.
Wien: Synema 2005
Eine umfassende Monografie, die den von der Filmgeschichte fast vergessenen Regisseur und sein vielfältiges Werk erstmals vorstellt.

International Adventures. German Popular Cinema and European Co-Productions in the 1960s.
Von Tim Bergfelder.
Oxford, New York: Berghahn Books 2005
Die Studie richtet den Blick auf die Entwicklung des deutschen Kinos in den 1950er und '60er Jahren. Dabei analysiert der Autor verschiedene populäre Genres wie den Kriminal-, Sex- oder Abenteuerfilm und setzt diese in Bezug zur gesamteuropäischen Filmgeschichte.


Der Willy Haas-Preis in der Kategorie DVD geht an:

Selling Democracy.

2 DVD. 23 Kurzfilme aus den Jahren 1948 bis 1953.
Berlin: Bundeszentrale für politische Bildung mit Berlinale, Deutsches Historisches Museum und Bundesarchiv-Filmarchiv, 2006
Diese Zusammenstellung von Kurzfilmen erlaubt einen Blick in die Vorgeschichte und Frühzeit der Bundesrepublik Deutschland und zeigt durch die Gegenüberstellung von sowjetischer und amerikanischer Propaganda, wie Film benutzt wurde, um den besiegten Deutschen demokratisches bzw. sozialistisches Gedankengut zu vermitteln, und zugleich auch im Kalten Krieg einen neuen gemeinsamen Gegner aufzubauen.


In der Short List wurden außerdem die folgenden DVD-Editionen erwähnt und mit einer Urkunde ausgezeichnet:

Asphalt.
1929. Regie: Joe May.
London: Eureka Video, 2005 (Masters of Cinema Series no. 7)
Trotz der beginnenden Tonfilmära wurden in diesem Film, einem der letzten Ufa-Stummfilme, die Techniken des Stummfilms noch einmal zur Meisterschaft geführt, wie man in dieser sehr gut aufbereiteten Version auf DVD nachvollziehen kann.

Coffret Fritz Lang.
5 DVD: Tiger von Eschnapur (2 Versionen) / Das indische Grabmal. (2 Versionen).
Version 1958/59. Regie: Fritz Lang. Version 1938. Regie: R. Eichberg.
Paris: Wild Side Vidéo, 2005
Eine luxuriös ausgestattete Edition. Die bunten Nachkriegs-Versionen des in Deutschland dreimal verfilmten exotischen Stoffes von Fritz Lang und Thea von Harbou, als Extras auch die zwei Teile der Eichberg-Fassung von 1938.

Fußball wie noch nie.
1970/71. Regie: Helmut Costard.
Frankfurt: Zweitausendeins, 2006
Erstmals wird dieser bahnbrechende Film, der die Fußballberichterstattung im TV bis heute prägt, auf DVD veröffentlicht.

Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz.
2001/02. Regie: Oliver Lammert, Madeleine Dewald.
Berlin: absolut MEDIEN, 2004
Eine auch formal interessante essayistische Präsentation von Stilen und Themen der deutschen Kulturfilm-Produktion der 1920er und '30er Jahre, mit vielen Extras ausgestattet.



Willy Haas-Preis 2005

Willy Haas-Preis 2004


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