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Willy Haas-Preis


Auszeichnung einer bedeutenden internationalen Publikation zum deutschsprachigen Film bzw. zum Film in Deutschland.

Benannt nach dem in Prag geborenen, in Hamburg verstorbenen Literaten, Filmkritiker und Drehbuchautor Willy Haas.

Zuvor Nominierung von 5 Büchern (keine Beiträge in Anthologien) und 5 DVDs, erschienen im Laufe der letzten 2 Jahre.


— Verliehen durch eine mindestens 5-köpfige, unabhängige internationale Jury. Die Mitgliedschaft in der Jury ist auf 3 Jahre begrenzt; um eine Rotation zu erreichen, scheidet jährlich mindestens ein Mitglied aus.

Willy Haas Preis 2005


Die internationale Jury – Francesco Bono (Rom), Jan-Christopher Horak (Los Angeles), Anne Jespersen (Kopenhagen), Peter Körte (Berlin) und Catherine Surowiec (London) – hat sich auf folgende internationale Publikationen (Buch / DVD) geeinigt, aus denen jeweils ein Preisträger des Jahres ermittelt wird.
Im Rahmen der Eröffnungsfeier des CineFest am 12.11.2005 in Hamburg wurden die endgültigen Gewinner bekanntgegeben:

Der Willy Haas-Preis 2005 in der Kategorie Bücher
geht an:


Krenn, Günter (Hg.): Walter Reisch – Film schreiben.
Wien: Verlag Filmarchiv Austria 2004. 368 S.

Mit Walter Reisch wird ein durch die Nazis exilierter Drehbuchautor geehrt, der in Wien, Berlin und Hollywood an zahlreichen Publikumsfilmen und Klassikern des Unterhaltungskinos beteiligt war, häufig gemeinsam mit Billy Wilder. Er verfasste (mit anderen) Drehbücher für Mehrsprachenversionen wie Paul Martins Ein blonder Traum, Karl Hartls F.P.1 antwortet nicht, Friedrich Hollaenders Ich und die Kaiserin und Reinhold Schünzels Saison in Kairo sowie für Julien Duviviers The Great Waltz, Billy Wilders Ninotschka, Henry Hathaways Niagara und Jean Negulescos Titanic, für das Reisch mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.


In der Short List wurden außerdem die folgenden Bücher erwähnt und mit einer Urkunde ausgezeichnet:


Grafe, Frieda: Aus dem Off. Zum Kino in den Sechzigern. Ausgewählte Schriften 4.
Berlin: Brinkmann & Bose 2003. 200 S.
Ein beispielhafter Band der umfangreichen Werkedition mit Schriften der bedeutenden, vielbewunderten und viel zu früh verstorbenen Essayistin, herausgegeben von ihrem Witwer, Enno Patalas.

Jacobsen, Wolfgang / Rolf Aurich: Der Sonnensucher. Konrad Wolf.
Berlin: Aufbau Verlag 2005. 589 S.
Eine fleißig recherchierte, detailreiche Biografie des wichtigen Nachkriegs-Regisseurs und einflussreichen und umstrittenen Kulturpolitikers der DDR, erschienen zum 80. Geburtstag des 1982 verstorbenen Konrad Wolf.

Omasta, Michael / Brigitte Mayr / Elisabeth Streit : Peter Lorre. Ein Fremder im Paradies.
Wien: Zsolnay-Verlag 2004. 269 S.
Eine vielschichtige Zusammenstellung neuer Aufsätze und literarischer Dokumente zu einer der schillerndsten Figuren des deutschsprachigen Kinos und des Filmexils in den USA, herausgegeben vom Österreichischen Filmmuseum und Synema – Gesellschaft für Film und Medien, Wien.

Thompson, Kristin: Herr Lubitsch Goes to Hollywood. German and American Film after World War I.
Amsterdam: Amsterdam University Press 2005. 224 S.
Eine grundlegende Untersuchung der wichtigen amerikanischen Filmhistorikerin zum Werk des wohl größten deutschen Filmmachers in Hollywood, Ernst Lubitsch. Sie berücksichtigt neben der ästhetischen auch die technischen Aspekte und weist seinen Einfluss auf das amerikanische Kino nach.


Der Willy Haas-Preis 2005 in der Kategorie DVD
geht an:


M.
931. Regie: Fritz Lang.
New York : The Criterion Collection. Producer: Issa Clubb.

Einer der bedeutendsten deutsche Filme der Weimarer Zeit wird in einer vorbildlichen DVD-Edition mit einer reichen Beigabe von interessanten Dokumenten zu Regisseur und Film zugänglich gemacht.
Die Produktion stammt von The Criterion Collection, die mit mittlerweile über 300 Filmeditionen unter internationalen Kennern als weltweit bester Verlag von DVDs gilt.


Eine Lobende Erwähnung erhält die Firma absolut MEDIEN, Berlin, insbesondere Herr Molto Menz, für ein konsequentes Programm ungewöhnlicher, unbekannter und unbequemer Filme. Dazu zählen. DVD-Editionen deutscher Regisseure wie Monika Treut, Rosa von Praunheim, Peter Goedel und Romuald Karmakar sowie internationale Dokumentarfilme und Stummfilmklassiker.



In der Short List wurden außerdem die folgenden DVD-Editionen erwähnt und mit einer Urkunde ausgezeichnet:


Die grossen DEFA-Dokumentarfilme.
Blaue Wimpel im Sommerwind & Baumeister des Sozialismus: Walter Ulbricht / Einheit SPD - KPD & Das Leben unseres Präsidenten: Wilhelm Pieck / Die Mauer & Schaut auf diese Stadt / Immer bereit & Wer die Erde liebt / Aufbau Ost 1946 & Der Weg nach oben.
Berlin : Icestorm Entertainment.
Nach den im letzten Jahr mit einer Lobenden Erwähnung bedachten DEFA-Editionen ein weiteres Beispiel für die Arbeit von Icestorm Entertainment, wichtige – und nicht nur unterhaltsame – Filmdokumente der DDR zugänglich zu machen.

Der letzte Mann.
1924. Regie: F. W. Murnau.
München : Transit Classics (Universum) / Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung.
Eine sorgfältig edierte Ausgabe des von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung mit großem Aufwand restaurierten deutschen Stummfilmklassikers.

Michael.
1924. Regie: Carl-Theodor Dreyer.
London : Eureka Video, Masters of Cinema Series no. 3.
Ein wenig bekannter Ufa-Stummfilm, inszeniert vom dänischen Meisterregisseur, in ausgezeichneter Edition der britischen Masters of Cinema Series, die u.a. zwei Fassungen mit unterschiedlichen Musikbegleitungen bietet.

People on Sunday / Menschen am Sonntag.
1929. Regie. Robert Siodmak / Edgar G. Ulmer.
London : bfi Video Publishing.
Der dokumentarische Spielfilm über das alltägliche Leben in Berlin, Ende der 20er Jahre, in einer Edition des British Film Institute, London, anhand einer vom Nederlands Filmmuseum, Amsterdam, restaurierten Kopie.



Willy Haas-Preis 2004

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