Die 1940er Jahre: Das Grundthema bleibt der Focus ändert sich.
Cinefest 2009, das von CineGraph, Hamburg, und Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin, veranstaltete VI. Internationale Festival des deutschen Film-Erbes, und der damit verbundene 22. Internationale Filmhistorische Kongress beleuchten erneut das Jahrzehnt im Ausnahmezustand, wechseln aber die Perspektive. 2009 steht die künstlerische Auseinandersetzung europäischer Filmmacher mit Krieg und Nachkriegszeit im Zentrum des Interesses: Wie haben Regisseure in verschiedenen europäischen Ländern auf das Chaos um sie herum reagiert? Mit welchen ästhetischen und erzählerischen Mitteln versuchten sie, sich der beispiellosen humanen und kulturellen Katastrophe zu nähern? Wie sind in diesem Zusammenhang die formalen und inhaltlichen Brüche und Kontinuitäten in der Filmproduktion dieser Dekade vor dem Hintergrund der fortdauernden politischen und ökonomischen Extrembedingungen zu interpretieren?
Der Internationale Filmhistorische Kongress nähert sich diesen Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Werkbiografische Betrachtungen zu ausgewählten Regisseuren und themenorientierte Querschnitte durch nationale Kinematografien werden ergänzt durch Untersuchungen zur Entwicklung einiger Genres, ästhetisch ausgerichtete Beiträge erforschen die filmkünstlerischen Strategien bei der Darstellung zeitspezifischer Phänomene.
Wie sich deutsche und englische Filmschaffende ins Verhältnis zur Zeit setzten diskutieren Vorträge zu den Kriegsfilmen von Powell/Pressburger und Carol Reed, zum Nachkriegsoeuvre von G. W. Pabst und zur Arbeit von Erich Pommer als US-Filmoffizier im besetzten Nachkriegsdeutschland.
Dem Aufblitzen der politischen und gesellschaftlichen Realität im Genrefilm und der Verwendung von Genremustern zu ihrer ideologischen Beeinflussung widmen sich Beiträge zum Krimi, zum fantastischen Film und zum Animationsfilm der 1940er Jahre.
Einen zentralen Schwerpunkt bildet der Umgang deutscher und europäischer Regisseure mit den Traumata der Kriegsvergangenheit und den existentiellen Problemen der Nachkriegszeit. Neue Perspektiven auf den Trümmerfilm sollen hier Untersuchungen zu seiner spezifischen Raum- und Zeit-Konstruktion und seiner Bedeutung als transnationales Projekt eröffnen. Die unterschiedlichen Formen der Annäherung an Judenverfolgung und Holocaust werden anhand deutscher, österreichischer und polnischer Filmbeispiele erörtert. Die Auseinandersetzung mit der Erfahrung der Okkupation durch Nazi-Deutschland und dem Widerstand gegen die Besatzer steht im Mittelpunkt von Analysen zum französischen und dänischen Kino, unmittelbar nach Kriegsende.
Zwei Beiträge zum Reichsfilmarchiv und seinem Nachleben sollen Licht auf einen bis heute nachwirkenden »Schatten« des Krieges werfen: Den Umgang mit dem Filmmaterial des Feindes während und nach der militärischen Auseinandersetzung.
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Kongress-Programm als pdf-Download
18.11. (Eröffnung) 19.11. 20.11. 21.11. 22.11.
Donnerstag, 19. November 2009
zum Filmprogramm vom 19.11.
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Freitag, 20. November 2009
09:30 12:30 Uhr
17:00 Uhr (Kino Metropolis)
Kurzfilmprogramm mit Vortrag
Evelyn Hampicke, Berlin: Flotter Mangel - Chicke Reste
zum Filmprogramm vom 20.11.
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Sonntag, 22 November 2009
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Konzeption: Johannes Roschlau
Beratung: Hans-Michael Bock, Karl Griep, Geoff Brown, Evelyn Hampicke, Anne Jespersen, Axel Schildt
Organisation: Erika Wottrich
Coordination Bundesarchiv-Filmarchiv: Roland Foitzik
Weitere Informationen bei:
CineGraph e.V., Schillerstr. 43, 22767 Hamburg
Tel.: +49-(0)40-352194, Fax: +49-(0)40-345864
email: kongress(at)cinegraph.de
Kontakt: Johannes Roschlau, Erika Wottrich
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Rückblick auf den 21. Internationalen Filmhistorischen Kongress
Rückblick auf den 20. Internationalen Filmhistorischen Kongress
Rückblick auf den 19. Internationalen Filmhistorischen Kongress
Rückblick auf den 18. Internationalen Filmhistorischen Kongress