19:00 Eröffnungsgala mit Gästen
Verleihung des Reinhold Schünzel-Preises
und Kurzfilm-Programm.
15.00 Mutterlied
D/IT 1937. Regie: Carmine Gallone. 94 min, DF
mit Beniamino Gigli, Maria Cebotari, Hans Moser
Ein Ohrenschmaus für Liebhaber des Belcanto: Der Star-Tenor Beniamino Gigli steht im Mittelpunkt eines herzzerreißenden Melodrams im Opernmilieu mit viel Gesang und dem Kinderdarsteller Peter Bosse. In deutscher und italienischer Sprachversion in den nagelneuen Cinecittà-Studios in Rom gedreht.
Einführung: Francesco Bono, Rom
Zu Gast: Peter Bosse
Mit freundlicher Unterstützung von MediaDesk Deutschland
17.15 Kanonen-Serenade
D/IT 1958. Regie: Wolfgang Staudte. 91 min
mit Vittorio De Sica, Heinz Reincke, Folco Lulli
Vittorio De Sica als Möchtegern-Seeheld im Zweiten Weltkrieg: Der Kapitän eines Gemüsedampfers entwickelt nach der Begegnung mit einem feindlichen U-Boot militärischen Ehrgeiz und steigert sich zum Leidwesen seiner Mannschaft in einen zunehmend wahnhaften Heroismus hinein. Deutsch-italienische Antikriegs-Humoreske in »Ferraniacolor«.
Einführung: Johannes Roschlau, Hamburg
19:00 Tempo! Tempo!
D 1929. Regie: Max Obal. 85 min
mit Luciano Albertini, Hilda Rosch, Fritz Kampers
Der durchtrainierte italienische Athlet und Akrobat Luciano Albertini konkurrierte in den 1920er Jahren mit Harry Piel um den Rang des elegantesten Sensationsdarstellers. In der rasanten Detektivgeschichte von Max Obal schmuggelt er sich in eine Gangsterbande ein, um den gestohlenen Schmuck seiner Freundin wiederzubeschaffen, und absolviert die waghalsigsten Stunts im stets tadellosen Frack.
Einführung: Olaf Brill, Bremen
Musikbegleitung: Stephan Graf v. Bothmer
21.15 Palermo oder Wolfsburg
D 1979/80. Regie: Werner Schroeter. 180 min
mit Nicola Zarbo, Gisela Hahn, Otto Sander
Die Geschichte um den 17-jährigen Sizilianer Nicola, der aus Eifersucht einen Doppelmord begeht, entwickelt sich vom realistisch-dokumentarischen Drama zur satirisch-surrealistischen Passions-Oper. Nirgendwo ist das Schicksal der italienischen Migranten aus dem ländlichen Süden im deutschen Industrie-Kapitalismus schonungsloser geschildert worden. Der Film erhielt 1980 den Goldenen Bären auf der Berlinale.
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17.00 Ein gewisser Herr Gran
D 1933. Regie: Gerhard Lamprecht. 101 min
Mit Hans Albers, Albert Bassermann, Olga Tschechowa
Der blonde Hans im Süden: Im kurzweiligen Spionagefilm des Altmeisters Lamprecht macht Albers als Geheimagent auf der Jagd nach einer gestohlenen Formel Rom und Venedig zu Wasser und zu Lande unsicher. Als sinistre Gegenspieler brillieren Albert Bassermann, Olga Tschechowa und Hubert von Meyerinck.
Einführung: Olaf Brill, Bremen
19.00 Pizza Colonia
D 1990/91. Regie: Klaus Emmerich. 90 min
mit Mario Adorf, Ilaria Occhini, Eberhard Feik, Willy Millowitsch
Köln als nördlichste Stadt Italiens: Überdrehte Typenkomödie um einen italienischen Restaurantbesitzer und seine Bemühungen, Ehefrau, fünf Kinder und Geliebte unter einen Hut zu bekommen. Als der »Padrino« aus Sizilien auftaucht, gerät sein Leben ins Schleudern. Eine Paraderolle für Mario Adorf, die ihm 1991 den Deutschen Filmpreis einbrachte.
Einführung: Johannes Roschlau, Hamburg
21.15 Germania anno zero
IT 1947/48. Regie: Roberto Rossellini. 72 min
mit Edmund Moeschke
Neorealismus im Nachkriegs-Berlin: Die tragische Geschichte eines Jungen und seiner Familie in den Trümmern der Reichshauptstadt. Rosselinis düsterer Blick auf die deutsche Gesellschaft und die Nachwirkungen des Nationalsozialismus zwei Jahre nach der »Stunde Null« erschütterte das italienische Publikum.
Einführung: Tim Gallwitz, Hamburg
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17.00 Simplon-Tunnel
DDR 1958/59. Regie: Gottfried Kolditz. 90 min
Mit Otto Mellies, Horst Weinheimer, Gerry Wolff
Klassenkampf in den Alpen: Das Historiendrama schildert die Rivalitäten zwischen deutschen und italienischen Bauleuten bei der Arbeit am Simplon-Tunnel und beschwört die internationale Arbeitersolidarität. Nach einer Erzählung eines italienischen Autorenkollektivs um Carlo Lizzani ausschließlich mit DEFA-Darstellern inszeniert.
Einführung: Evelyn Hampicke, Berlin
19.00 Die vier Tage von Neapel / Le Quattro Giornate di Napoli
IT 1962. Regie: Nanni Loy. 113 min
mit Lea Massari, Aldo Giuffrè, Gian Maria Volontè
Aufwändiges Volksepos über den Aufstand der Neapolitaner gegen die deutsche Besatzungsmacht im September 1943. In Westdeutschland wegen der gezeigten Grausamkeiten der Wehrmacht als »antideutsch« angefeindet und in der DDR als Heldenlied des italienischen Volkes gefeiert, löste der Film in Italien heftige Diskussionen über die Darstellung der Widerstandsbewegung aus.
Einführung: Johannes Roschlau, Hamburg
21.30 Zinksärge für die Goldjungen
D/IT 1972. Regie: Jürgen Roland. 87 min
mit Herbert Fleischmann, Henry Silva, Horst Janson
Gangsterkrieg in Blankenese: Der italo-amerikanische Mafiaboss Luca Messina will die Hansestadt übernehmen, trifft aber auf den erbitterten Widerstand einheimischer Ganoven um Otto Westermann. Der Meister des Hamburg-Krimis mixt harte Action und etwas Sex mit einer Romeo und Julia-Geschichte.
Einführung: Timo Hempel, Hamburg
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17.00 Condottieri
D/IT 1936/37. Regie: Luis Trenker. 100 min
mit Luis Trenker, August Eichhorn, Tito Gobbi
Unter Einsatz der italienischen Armee und der SS-Leibstandarte Adolf Hitler schuf der südtiroler Bergfilmer Luis Trenker ein bildgewaltiges Historienspektakel um den Söldner-Führer Giovanni de' Medici, der im 16. Jahrhundert für die Vereinigung Italiens kämpfte. Das Prestigeprojekt der »kulturellen Achse« Rom Berlin gefiel dem Duce, war den Nationalsozialisten aber zu katholisch.
Einführung: Fabian Tietke, Berlin
Kongress-Eröffnung mit Gästen und Verleihung der Willy Haas-Preise
19.30 Die Insel der Seligen
D 1913. Regie: Max Reinhardt. 60 min
mit Wilhelm Diegelmann, Willi Prager
Touristen im Rausch der Sinne: Das freizügige »Flimmerspiel« konfrontiert dicke Spießer und romantische Jünglinge mit erotischen Versuchungen und enthemmten Sagenfiguren. Theaterpapst Max Reinhardt drehte den frühen Stummfilm mit seiner Schauspieltruppe im Sommerurlaub am Golf von La Spezia.
Musikbegleitung: Marie-Luise Bolte
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17.00 La signora di tutti
D 1934. Regie: Max Ophüls. 97 min, IT OmeU
mit Isa Miranda, Memo Benassi, Friedrich Benfer
Virtuos inszeniertes Melodram um eine gefeierte Schauspielerin, die an unglücklichen Männergeschichten zu Grunde geht. Der einzige italienische Film des jüdischen Emigranten Max Ophüls basiert auf einem in Italien sehr erfolgreichen Fortsetzungsroman.
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Bundeskongress der Kommunalen Kinos
Einführung: Francesco Pittassio, Udine
Empfohlen von
19.00 Die Rote
IT/D 1962. Regie: Helmut Käutner. 95 min
mit Ruth Leuwerik, Rossano Brazzi, Gert Fröbe
Elegische Schwarzweiß-Bilder des Fellini-Kameramanns Otello Martelli zeigen das winterliche Venedig als Fluchtort einer Frau in der Sinnkrise zwischen Ehemann und Geliebtem. Ambitionierte Verfilmung des Romans von Alfred Andersch mit deutsch-italienischer Starbesetzung und Anklängen an Antonioni.
Einführung: Renata Helker, Berlin
21.15 I magliari
IT/FR 1959. Regie: Francesco Rosi. 118 min, OmeU
mit Alberto Sordi, Belinda Lee, Renato Salvatori
Die Erlebnisse eines »Gastarbeiters« aus der Toskana im Milieu der halbseidenen neapolitanischen Kleinganoven in Hannover und auf St. Pauli. Ein teilweise in Hamburg gedrehtes Werk vom Meister des italienischen Politthrillers.
Einführung: Simone Venturini, Gorizia
Empfohlen von
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17.00 Gino
D1960. Regie: Ottomar Domnick. 83 min
mit Jörg Pleva, Kurt Haars, Eleonore van Hogstraaten
Avantgardistisch inszenierte Dreiecksgeschichte um einen jungen italienischen Gastarbeiter zwischen einem eifersüchtigem Fabrikanten und seiner schriftstellernden Ex-Frau in Stuttgart. Der Filmmacher, Psychiater und Kunstsammler Ottomar Domnick verschaffte dem 18-jährigen Schauspielschüler Jörg Pleva seine erste Filmrolle.
Mit freundlicher Genehmigung der SWR Media Services GmbH.
Einführung: Günter Agde, Berlin
Zu Gast: Jörg Pleva
19.00 Special Event:
Uraufführung der restaurierten deutschen Langfassung
Der geheime Kurier
D 1928. Regie: Gennaro Righelli. 100 min
mit Ivan Mosjukin, Lil Dagover
Ein Italiener als Routinier des Weimarer Kinos: Gennaro Righelli inszenierte seine Adaptation von Stendhals Roman »Le Rouge et le Noir« als Abenteuerfilm voller Liebes-, Kampf- und Massenszenen. Bislang nur in der französischen Kurzfassung erhalten, erlebt der Film in einer vom Bundesarchiv restaurierten Fassung beim cinefest seine Wiederaufführung.
Einführung: Francesco Bono, Rom
Musikbegleitung: Marie-Luise Bolte
21.30 Blutige Seide
IT/D/FR 1963/64. Regie: Mario Bava. 90 min, DF
mit Eva Bartok, Cameron Mitchell, Thomas Reiner
Schöne Leichen in blutiger Seide: Nacheinander fallen die Mannequins eines luxuriösen italienischen Modeateliers einem maskierten Mörder zum Opfer. Mario Bavas farbenprächtiger Gruselkrimi ist das Hauptwerk des italienischen Giallo-Genres. Der Film entstand in italienisch-französisch-deutscher Co-Produktion.
Einführung: Stefano Baschiera, Belfast
Empfohlen von
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15.00 Das Lied der Sonne
D 1933. Regie: Max Neufeld, 86 min
mit Vittorio De Sica, Lilliane Dietz
Beschwingte Verwechslungskomödie aus der frühen Tonfilmzeit mit Gesang und touristischen Postkartenmotiven: Ein blondes Berliner Mädchen fahndet in Italien nach einem Tenor und findet im jungen Vittorio De Sica einen charmanten Geliebten.
Einführung: Francesco Bono, Rom
17.00 Italienreise - Liebe inbegriffen
D 1957. Regie: Wolfgang Becker. 97 min
mit Paul Hubschmid, Susanne Cramer, Walter Giller
Komödiantischer Ensemblefilm um eine Reisegruppe, die mit dem Bus die obligatorischen Sehenswürdigkeiten Italiens abklappert und sich dabei menschlich näherkommt Liebesverwirrungen um den feschen Reiseführer Paul Hubschmid inklusive. Alle Facetten des Italien-Tourismus der 1950er Jahre in prächtigem Eastmancolor.
Einführung: Karl Griep, Berlin
19.00 Tod in Venedig / Morte a Venezia
IT/FR 1970. Regie: Luchino Visconti. 130 min, engl. OV
mit Dirk Bogarde, Sylvana Mangano
Opulente Adaptation der Thomas Mann-Novelle »Tod in Venedig«. Im dekadenten und von der Cholera heimgesuchten Venedig der Jahrhundertwende begegnet der alternde und schaffensmüde Komponist Aschenbach dem jungen Tadzio, dessen erhabene Schönheit ihn überwältigt. Wehmütige Bilder und die Musik Gustav Mahlers verleihen dem Film eine faszinierende Stimmung zwischen Sinnlichkeit und Verfall.
21.15 Heaven
GB D/US 2000/01. Regie: Tom Tykwer. 95 min, OV
mit Cate Blanchett, Giovanni Ribisi
Politthriller und religiös grundierte Love Story: Hollywoodstar Cate Blanchett glänzt in der Hauptrolle einer Terroristin aus Verzweiflung, die durch einen jungen Carabinieri die Liebe wiederentdeckt. Nach einem Buch von Krzysztof Kieslowski in Turin und Siena gedreht.
Einführung: Michael Töteberg, Hamburg
Mit freundlicher Unterstützung der Rowohlt Medienagentur.
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Rückblick auf das Filmprogramm vom Cinefest 2009 - V. Internationales Festival des deutschen Film-Erbes (zum Archiv)