Wie sich der permanente politische und gesellschaftliche Ausnahmezustand der 1940er Jahre in Filmen der Zeit spiegelt, wird besonders in Produktionen für und über Jugendliche deutlich:
Hitlerjungen und Jungpioniere kämpfen fürs Vaterland, amerikanische und sowjetische Propagandafilme setzen die verhetzte Jugend des Kriegsgegners drastisch ins Bild und DEFA- und Re-education-Filme formulieren unterschiedliche Konzepte für den Umgang mit der verwahrlosten Nachkriegsjugend. Dabei lassen sich in bezug auf das Bild der jungen Generation in den Produktionen dieses Jahrzehnts oft erstaunliche Ähnlichkeiten feststellen.
Weitere Filme des Cinefest gehen den Veränderungen am Rollenbild der Frauen in der Kriegs- und Nachkriegszeit nach und werfen Schlaglichter auf das Bild vom Krieg und seinen Auswirkungen im Film. Diese reichen von den Schwierigkeiten der berufstätigen Frau, dem Kampf an der Heimatfront, der Liebe in Zeiten des Krieges, den Beziehungsproblemen deutscher Flieger, dem Phänomen der GI-fi xierten »Fräuleins« bis zur Thematisierung des Verhältnisses zwischen den Alliierten in Filmen des Kalten Kriegs.
Die Auseinandersetzung mit dem Krieg und seinen Folgen steht im Mittelpunkt einiger Filme aus dem Nachkriegs-Deutschland. Während die westlichen Produktionen vor allem aus familiärer Perspektive von Trennung und Wiederbegegnung, Depression und Neuanfang erzählen, versuchen die DEFA-Filme die politisch-historischen Wurzeln der deutschen Katastrophe offen zu legen und daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Zwei Filme (1943 und 1947) von Henri-Georges Clouzot berühren das Thema Kollaboration französischer Filmschaffender unter der deutschen Besatzung und nach der Befreiung.
Cinefest und Filmhistorischer Kongress nehmen mit diesem Thema aktuelle historische Debatten auf und erweitern sie um die kinematografische Perspektive.
zum Filmprogramm
Zum Festival erscheint ein umfangreiches Katalogbuch inkl. einer DVD-Beilage mit Filmen und Dokumenten zum Thema. Der Katalog ist während des Festivals im Metropolis für € 20,- erhätlich.
Im Anschluss an das Festival kann der Katalog über den Buchhandel für € 25,- erworben werden.
CineGraph - Hamburgisches Centrum für Filmforschung e.V.
Schillerstr. 43, 22767 Hamburg
Tel: +49-(0)40-352194 / Fax: +49-(0)40-345864
email: info(at)cinefest.de
Im Anschluß an die Veranstaltungen in Hamburg geht das Filmprogramm (bzw. Teile) auf Tournee nach Berlin, Prag, Wien und Zürich.
in Zusammenarbeit mit
Narodní filmový archiv, Prag
Kinemathek Hamburg - Kommunales Kino Metropolis
Deutsches Historisches Museum / Zeughauskino, Berlin
Filmarchiv Austria, Wien
Cinémathèque Suisse Lausanne / Filmpodium Zürich
sowie
Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Mit freundlicher Unterstützung von
absolutMedien, Berlin
Arte, Straßburg
British Film Institute, London
Cinecentrum, Hamburg
DEFA Stiftung, Berlin
Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen, Berlin
Deutsche Wochenschau GmbH, Hamburg
Deutsches Filminstitut DIF, Frankfurt
Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein GmbH
Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung Wiesbaden
Gosfilmofond, Moskau
Institut francaise, Hamurg
MediaDesk Deutschland, Hamburg
Nordevent, Hamburg
Österreichisches Filmmuseum, Wien
Skoda Auto Deutschland GmbH
Stiekun LimousineServices, Hamburg
Studio Hamburg
Transit Film GmbH, München
Universität Hamburg Institut für Neuere deutsche Literatur und Medienkultur
Medienpartner: FilmDienst
Die Arbeit von CineGraph Hamburgisches Centrum für Filmforschung e.V. wird gefördert durch die
Behörde für Kultur, Sport und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg