Die Filmvorstellungen finden im Kommunalen Kino Metropolis (Kleine Theaterstrasse 10, neben der Staatsoper) statt, wenn nicht anders angegeben.
Personen ohne Akkreditierung können Karten für einzelne Vorstellungen im Kino kaufen. Preise: 7,50 Euro (5,- Euro für Mitglieder des Metropolis, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre).
Zuschläge bei Überlänge und Musikbegleitung.
Kartenvorverkauf und -reservierung:
Kommunales Kino Metropolis, Kleine Theaterstr. 10
Tel.: +49-(0)40-342353
www.metropoliskino.de
Hinweise für Akkreditierte
Programmflyer als pdf
timetable Programm
Filme:
Amphitryon. Aus den Wolken kommt das Glück |
Animal Farm |
Až prijde kocour (Wenn der Kater kommt) |
Chemi bebia / Moâ babuška |
Chemie und Liebe |
Dr. Strangelove: Or How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb (Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben) (cinefest encore) |
Er ist wieder da |
Evžen mezi námi |
Der Hauptmann von Köpenick |
Der Herr vom andern Stern |
Hin und Her |
Land der Liebe |
Der Maulkorb |
Meine Frau Inge und meine Frau Schmidt |
Mein Sohn, der Herr Minister |
Moral 63 |
Nashville (cinefest Preview) |
One, Two, Three (Eins, Zwei, Drei) |
The Player |
Prípad Barnabáš Kos |
Die Sendung der Lysistrata |
Das Stacheltier - Kurzfilmprogramm |
Die Stadt ohne Juden |
To Be or Not to Be (Sein oder Nichtsein) |
Der Untertan |
Warum die Ufos unseren Salat klauen |
Wir Kellerkinder |
Wir Wunderkinder |
Das Wunder des Malachias (cinefest Preview)|
Zeit der Kannibalen |
Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow |
Tage:
Samstag 16.11. | Sonntag 17.11. |
Montag 18.11. | Dienstag 19.11. |
Mittwoch 20.11. | Donnerstag 21.11. |
Freitag 22.11. | Samstag 23.11. |
Sonntag 24.11.
Zusatzprogramme:
cinefest Preview (3. + 11. November)
cinefest encore (28. + 29. November)
Alle Filmvorführungen werden durch fachkundige Einführungen begleitet.
19:00 Eröffnungsgala
mit Gästen, Verleihung des Reinhold Schünzel-Preises an Giovanni Spagnoletti
Eröffnungsfilm:
Wir Kellerkinder
BRD 1960. Regie: Jochen Wiedermann. 87 min.
Mit Wolfgang Neuss, Wolfgang Gruner, Karin Baal, Jo Herbst, Ingrid van Bergen
Vom Kellerleben zum Klapsmühlendasein – Zwei Lebenszustände, die für Macke Prinz (Neuss) zwei Welten bedeuten. Die Filmsatire nach einem Drehbuch von Wolfgang Neuss setzt sich mit der »unbewältigten Vergangenheit« der Deutschen aus der »nicht-angepassten« Sicht eines Kellerkinds auseinander und schafft es dabei, unterhaltsam, aber auch tiefgründig zu sein.
12:00 Amphitryon. Aus den Wolken kommt das Glück
D 1935. Regie: Reinhold Schünzel. 103 min.
Mit Willy Fritsch, Paul Kemp, Käthe Gold, Fita Benkhoff
Die Thebanerin Alkmene betet aus Angst für ihren im Krieg kämpfenden Mann Amphitryon zu Jupiter (Fritsch). Angetan von der Schönheit der jungen Frau, reist dieser nach Theben, um Alkmene in Gestalt ihres Ehemannes zu verführen. In Begleitung des Götterboten Merkur (Kemp) sorgt der »Generaldirektor im Olymp« für manche Verwirrung unter den Menschen. Liebevoll nimmt Schünzels musikalische Göttersatire nicht nur die Götter der Antike aufs Korn.
Vorfilm: PROMETHEUS Olympische Spiele mit dem Feuer
DDR 1955. Regie: Heinz Thiel. 10 min.
Mit Wolf Kaiser, Werner Lierck, Ingrid Ohlenschläger, Carl Schottmann, Gerhard Wollner
17:00 Die Stadt ohne Juden
AT 1924. Regie: Hans Karl Breslauer. 91 min. Stumm.
Mit Johannes Riemann, Eugen Neufeld, Hans Moser
Der Staat Utopia wird von Arbeitslosigkeit und einer rasch fortschreitenden Inflation heimgesucht. Die antisemitische Großdeutsche Partei gibt den Juden die Schuld an der Misere und beschließt ihre Ausweisung… Als erstes filmisches Beispiel gegen den Antisemitismus zeigt der Film in beklemmender Voraussicht die kulturelle und wirtschaftliche Verarmung einer Stadt nach Vertreibung der jüdischen Bevölkerung.
Einführung: Christina Wintersteller
Musikbegleitung: Marie-Luise Bolte
21:15 Chemie und Liebe
SBZ 1931. Regie: Arthur Maria Rabenalt. 96min.
Mit Hans Nielsen, Tilly Lauenstein, Ralph Lothar, Ann Höling, Gisela Deege
Eine DEFA-Satire auf die Ungereimtheiten des Kapitalismus nach einem Bühnenstück des Filmtheoretikers Béla Balász: Einem Chemiker gelingt die Herstellung von Butter ohne den Einsatz von Kühen direkt aus dem Weidegras. Während die Weltmarktpreise koppheister gehen, kämpfen Konzernchefs um das Patent – und setzen dazu verführerische Frauen auf den schüchternen Erfinder an.
Einführung: Evelyn Hampicke
Mit freundlicher Unterstützung von
17:00 Wir Wunderkinder
BRD 1958. Regie: Kurt Hoffmann. 107 min.
Mit Johanna von Koczian, Hansjörg Felmy, Wera Frydtberg, Robert Graf, Wolfgang Neuss
Kurt Hoffmanns Satire begleitet zwei Schulkameraden, den idealistischen Hans und den opportunistischen Bruno, durch 40 Jahre deutscher Geschichte – durch zwei Weltkriege, Niederlagen und das Wirtschaftswunder. Der Film bietet einen humorvollen Einblick in das Leben in einer eigentlich düsteren Zeit. Umrahmt wird die Handlung durch liedhafte Intermissionen von Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller.
Einführung: Andreas Thein
19:15 To Be or Not to Be (Sein oder Nichtsein)
US 1941/42. Regie: Ernst Lubitsch. 99 min. OmU.
Mit Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack, Stanley
C. Ridges, Sig Ruman
Hamlet gegen die Nazis. Eine kleine Warschauer Theatergruppe muss ihr schauspielerisches Talent im realen Leben beweisen, um die Untergrundbewegung im besetzten Polen zu schützen – in der wohl wichtigsten und gefährlichsten Aufführung ihres Lebens. Mit Charme, Witz und manch dreister Pointe wirft Lubitschs Satire ein humorvolles, doch nicht lächerliches Licht auf die Zeit der Nazi-Besetzung in Polen.
Einführung: Andreas Brämer
In Kooperation mit
17:00 One, Two, Three
(Eins, Zwei, Drei)
US 1961. Regie: Billy Wilder. 110 min. OF.
Mit James Cagney, Horst Buchholz, Pamela Tiffin, Arlene Francis, Hanns Lothar, Liselotte Pulver
Ein amerikanischer Coca-Cola-Boss in West-Berlin, ein rebellischer SED-Genosse aus Ost-Berlin und die Tochter des obersten Coca-Cola-Chefs aus Atlanta – die drei Protagonisten sind schon für sich voll von Gegensätzen. In Wilders satirischer Komödie treffen sie in einer rasanten und wortwitzreichen Ost-West-Farce zusammen. Die Mission: den Kommunisten in einen Kapitalisten und somit zum schwiegersohntauglichen Ehemann für die Millionärstochter umzuwandeln.
19:30 Až přijde kocour (Wenn der Kater kommt)
CS 1963. Regie: Vojtěch Jasný. 103 min. DF.
Mit Vlastimil Brodský, Jan Werich, Emília Vášáryová
Der Kater einer Wanderschauspielergruppe enthüllt durch seinen magischen Blick den wahren Charakter der Menschen in einer mährischen Kleinstadt: Lügner werden lila, Verliebte rot, Diebe grau – nur Kinder erscheinen in ihren natürlichen Farben. Das im Stil eines fantastischen Balletts inszenierte poetisch-satirische Märchen erhielt 1963 in Cannes den Spezialpreis der Jury.
Einführung: Milan Klepikov
21:30 Zeit der Kannibalen
D 2013/14. Regie: Johannes Naber. 93 min.
Mit Sebastian Blomberg, Katharina Schüttler, Devid Striesow
Als zwei Unternehmensberater von der Beförderung eines Kollegen erfahren, zerfleischen sie sich auf ihren Hotelzimmern nicht nur gegenseitig. Sie versuchen auch, eine junge Kollegin nach allen Regeln der Businesspsychologie auseinanderzunehmen… Ein geniales Kammerspiel zum Finanzkapitalismus mit drei brillanten Darstellern: Devid Striesow, Sebastian Blomberg und Katharina Schüttler.
Einführung: Judith Ellenbürger
Mit freundlicher Unterstützung von
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16:30 Prípad Barnabáš Kos
CS(SK) 1964. Regie: Peter Solan. 88 min. OmU.
Mit Josef Kemr, Ján Bzdúch, Jarmila Košťová
Barnabáš Kos spielt Triangel in einem Sinfonieorchester. Seine seltenen Einsätze erlauben ihm »gesellschaftliches Engagement«. Eines Tages erhält er die Mitteilung, dass er zum Orchesterleiter berufen worden sei. Zunächst glaubt er an einen Irrtum, nutzt dann aber den Posten aus. Eine Satire auf Amtsmissbrauch, Machterschleichung und Personenkult mit kafkaesken Zügen.
Einführung: Rastislav Steranka
mit Gästen und Verleihung der Willy Haas-Preise.
Hin und her
AT 1947. Regie: Theo Lingen. 85 min.
Mit Theo Lingen, Fritz Eckhardt, O. W. Fischer, Dagny Servaes, Ursula Lingen
Peter Vogel versteht die Welt nicht mehr. Ausgewiesen aus seiner Wahlheimat, der Republik »Bagatello«, erhält er keine Einreisegenehmigung für sein Geburtsland, die Monarchie »Lapalien«. Fortan lebt er, als Opfer der Bürokratie, staatenlos auf einer Brücke zwischen den Ländern. Dieser kaum bekannte Nachkriegsfilm nach Ödön von
Horváth von und mit Theo Lingen ist eine Rarität, deren Wiederentdeckung lohnt!
Einführung: Heike Klapdor
14:30
Seniorenkino, ab 14:00 Kaffee und Kuchen
Land der Liebe
D 1937. Regie: Reinhold Schünzel. 90 min.
Mit Albert Matterstock, Gusti Huber, Valerie von Martens, Wilhelm Bendow, Oskar Sima
Hinreißend fröhlich-chaotischer Operettenfilm über Täuschung, Verwechslung und wahre Liebe. Schünzel gelang es, mit genretypischen Gags den Polizeistaats-Prunk der Nationalsozialisten dem Gelächter preiszugeben. Der Film löste bei Minister Goebbels einen Wutanfall aus, erhielt ein einstweiliges Aufführungsverbot, wurde gekürzt und Autor Curt Goetz von der Gestapo verhört. Schünzel war schon Wochen vor der Premiere emigriert.
21:30 Evžen mezi námi
(Evžen unter uns)
CS 1978-80. Regie: Petr Nýdrle. 74 min. OmU
Mit Jan Kraus, Josef Somr, Jirí Bartoška, Karel Hermánek
Zwei verbotene Satiren aus der Prager Filmhochschule FAMU:
Evžen mezi námi erzählt von einem naiven jungen Mann, der nach Prag kommt, um Karriere als Liedtexter zu machen, was ihm auf »traumhafte« Weise gelingt. In
Nezvaný host wird ein Paar in einer Liebesnacht von einem Invasoren überrascht: Es ist der Mensch gewordene Warschauer Pakt! – Die Filme konnten erst nach 1989 aufgeführt werden.
Vorfilm:
Nezvaný host (Der ungebetene Gast)
CS 1969. Regie: Vlastimil Venclík. 23 min. OmeU
Einführung:
Tereza Dvořáková
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17:00 Stacheln und Sticheln - Das Stacheltier. DEFA-Kurzfilme
DDR 1953-1964. ca. 95 min.
Quelle: BArch, FilmSG 1 Bild-26062-01 / ©DEFA-Stiftung
11 von über 250 satirischen Kurzfilmen, die 1953-64 bei der DEFA entstanden. Sie handeln von Versorgungsnöten, »Altem Denken«, Westagitation und der »richtigen« kulturpolitischen Linie. Beteiligt waren unter der Redaktionsleitung von Georg Honigmann prominente Filmschaffende: der Autor Wolfgang Kohlhaase (Sommer vorm Balkon), der Schriftsteller Günter Kunert (1929-2019), der Schauspieler Werner Peters (Der Untertan, siehe 23.11.).
Mir freundlicher Unterstützung von
19:00 Mein Sohn, der Herr Minister
D 1937. Regie: Veit Harlan. 80 min.
Mit Hans Brausewetter, Heli Finkenzeller, Hans Moser, Françoise Rosay, Paul Dahlke
Wieder mal steht ein Wechsel des französischen Kulturministers an. Der alteingesessene Amtsdiener Gabriel nimmt es gelassen – er hat schon viele kommen und gehen sehen. Doch dann erfährt er, dass der neue Minister sein Sohn ist, den er vor mehr als 30 Jahren das letzte Mal gesehen hat. Als er diesen öffentlich zurechtweist, entfacht er einen handfesten Skandal… Der antiparlamentarische Propagandafilm von Veit Harlan (Jud Süß) zählt zu den Vorbehaltsfilmen, deren Vorführung in eine Einführung und Diskussion eingebunden sein muss.
Einführung und Diskussion: Jan Distelmeyer
21:15 Moral 63
BRD 1963. Regie: Rolf Thiele. 100 min.
Mit Nadja Tiller, Mario Adorf, Charles Regnier, Fritz Tillmann
Die Verhaftung der Dame Marion (Tiller) ist nur der Einstieg in einen Film, dessen Tatort die von ihr gegründete »Gesellschaft zur Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen e.V.« darstellt. Was sich hinter der Fassade abgespielt hat, erzählt die Angeklagte dem Klatschreporter Rottmann (Adorf) - für 100.000 Mark… Eine von Rolf Thiele gedrehte Satire auf die bundesdeutschen Skandale der frühen 1960er Jahre.
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17:00 Meine Frau Inge und meine Frau Schmidt
DDR 1983/84. Regie: Roland Oehme. 86 min.
Mit Walter Plathe, Katrin Saß, Viola Schweizer, Carl-Hermann Risse
Ein glücklich verheirateter DDR-Angestellter wird von seiner Betriebsärztin als Kindsvater ausersehen. Nachdem am selben Tag wie sie auch seine Ehefrau niederkommt, teilt er sein Leben fortan zwischen zwei Kleinfamilien auf… Das satirische Spiel um eine einverständige »Liebe zu dritt« nahm mit großem Spaß an Übertreibung gängige Moralvorstellungen aufs Korn.
Zu Gast: Roland Oehme
Mit freundlicher Unterstützung von
19:15 Der Untertan
DDR 1951. Regie: Wolfgang Staudte. 109 min.
Mit Werner Peters, Paul Esser, Blandine Ebinger, Erich Nadler
Ein DEFA-Klassiker nach dem satirischen Roman von Heinrich Mann. Unter der Regie von Wolfgang Staudte gelang Werner Peters die vollgültige Verkörperung eines kleinbürgerlichen Opportunisten: Diederich Heßling, kaisertreuer Firmenerbe, tritt nach unten und buckelt nach oben … womit er dem nationalen wie dem eigenen Interesse zu dienen meint, als Student wie später als Fabrikant.
Vorfilm: Der König in Thule
DDR 1953. Regie: Richard Groschopp. 5 min.
Mit Werner Peters, Christel Thein, Ulrich Thein, Maika Joseph
Einführung: Karl Griep
Mit freundlicher Unterstützung von
21:45 Dr. Strangelove: Or How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb (Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben)
GB/US 1963/64. Regie: Stanley Kubrick. 94 min. OF.
Mit Peter Sellers, George C. Scott, Sterling Hayden, James Earl Jones
Anders als zeitgenössische Kalte-Kriegs-Filme wie Sidney Lumets Fail-Safe oder John Frankenheimers Seven Days in May besticht Stanley Kubricks Dr. Strangelove durch den Mut zur satirischen Überzeichnung: Hauptdarsteller Peter Sellers brilliert in nicht weniger als drei Rollen: als US-Präsident Muffley, britischer Group Captain Mandrake und deutscher Wissenschaftler Dr. Strangelove.
Einführung: Nils Daniel Peiler
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12:00 Der Herr vom andern Stern
D 1948. Regie: Heinz Hilpert. 96 min.
Mit Heinz Rühmann, Anneliese Römer, Hans Cossy, Hilde Hildebrand
Ein Außerirdischer verirrt sich auf dem Weg zum Andromeda-Nebel auf die Erde und konfrontiert dort in Menschengestalt die Bevölkerung mit seiner außergewöhnlichen Persönlichkeit. Ohne Ausweispapiere gerät er jedoch in die Mühlen der Bürokratie. In der Dystopie spielt Heinz Rühmann in einer ungewohnten Rolle erstmals im bundesdeutschen Nachkriegskino.
15:00 Chemi bebia / Moâ babuška
SU(GE) 1929. Regie: Kote Mikaberidze. 80 min. Stumm. OmU.
Mit Aleksandr Takajšvili, Bella Černova, Evgeniy Ovanov
Ein Konzerndirektor versucht nach seiner Entlassung mit Protektion einer »Großmutter«, eines Arbeitsvermittlers, eine neue Anstellung zu finden. Die groteske Komödie, die mit avantgardistischen Mitteln und extravaganten Tricks Schlendrian und Karrierismus in der jungen Sowjetunion aufs Korn nimmt, war Jahrzehnte unter Verschluss.
Einführung: Thomas Tode
Musikbegleitung: Genosse Amtsschimmels Adventure Orchestra
17:00 Animal Farm
GB 1951-54. Regie: John Halas, Joy Batchelor. 72 min. OF.
Wenn sich Tiere gegen Menschen auflehnen, dann endet das in diesem Fall mit der Machtübernahme der nicht-menschlichen Protagonisten. Ob dieser Zustand unbedingt Fortschritt bedeutet, wird hier zunehmend infrage gestellt… Ein emotionaler Animationsfilm, der – entstanden während des Kalten Kriegs und gefördert von der CIA – den dystopischen Inhalt der gleichnamigen Fabel George Orwells angemessen visualisiert.
Einführung: Julian Petley
Mit freundlicher Unterstützung von
19:00 Die Sendung der Lysistrata
BRD 1960/61. Regie: Fritz Kortner. 103 min.
Mit Barbara Rütting, Romy Schneider, Karin Kernke, Ruth-Maria Kubitschek
Durch Ehestreik zum Frieden – Während ihr Filmcharakter Lysistrata die Frauen Athens und Spartas dazu aufruft, sich ihren kriegswütigen Männern zu verweigern, will Schauspielerin Agnes ihren Mann abhalten, eine dem möglichen Atomkrieg dienliche Forschungsstelle anzunehmen. Die Adaptation des antiken Aristophanes-Stoffes führte zum ersten großen Skandal der noch jungen deutschen Fernsehgeschichte.
Einführung: Michael Töteberg
Mit freundlicher Unterstützung von
21:15 The Player
US 1991/92. Regie: Robert Altman. 124 min. OF.
Mit Tim Robbins, Greta Scacchi, Cynthia Stevenson, Whoopie Goldberg, Vincent D'Onofrio, Lyle Lovett
Böse Satire über Hollywood, die mit allem aufwartet, was das Filmgeschäft zu bieten hat: Sex, Gewalt, Spannung, Komik – vielleicht auch ein Happy End? Der Satire-erfahrene Regisseur Robert Altman schuf mit dem Film um den Studioproduzenten Griffin Mill eine »Sternstunde des modernen Kinos, das es gleichzeitig parodiert.« (Zoom, 1992).
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Nashville
US 1974/75. Regie: Robert Altman. 159 min.
Mit Barbara Baxley, David Arkin, Ned Beatty, Karen Black, Geraldine Chaplin
USA 1976: Wahlkampf und 200-Jahr-Feiern stehen auf dem Programm. In Nashville, Tennessee, kündigt sich der Auftritt des Präsidentschafts-Kandidaten Hal Philip Walker an. Doch in der »Hauptstadt« der Countrymusik regiert das Showgeschäft. Robert Altmans All-Star-Film porträtiert ein Amerika, in dem Politik und Showbiz erschreckende Parallelitäten aufweisen.
Dr. Strangelove: Or How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb (Dr. Seltsam oder Wie ich lernte die Bombe zu lieben)
GB/US 1963/64. Regie: Stanley Kubrick. 94 min. DF.
Mit Peter Sellers, George C. Scott, Sterling Hayden, James Earl Jones
Eigentlich sollte Kubricks 7. Spielfilm seine Uraufführung bereits am 22. November 1963 erleben, doch an diesem Tag wurde das tödliche Attentat auf Präsident John F. Kennedy verübt, die USA standen unter Schock. Die verschobene Uraufführung von Dr. Strangelove verdeutlicht, wie aufgeheizt das zeitgenössische tagespolitische Klima war, in dem die Kalte-Kriegs-Satire entstand.
Bodenlose Tatsachen - Kurzfilme von Martin Kirchberger
Cinema Concetta Rolle. 79 min.
Mit Erich Schaffner
Eine Werkschau des Vertreters des »Mockumentary« in Deutschland: Als der Rüsselsheimer Filmmacher Martin Kirchberger 1991 während der Dreharbeiten zu seiner Filmsatire Bunkerlow bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückte, hinterließ er neun Kurzfilme – Resultate eines »Grenzgangs auf dem schmalen Grat, der das Erfundene von der Wirklichkeit trennt« (Thomas Frickel).
Rückblick auf das Filmprogramm vom cinefest 2018 - XV. Internationales Festival des deutschen Film-Erbes
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