Die schwarzen Adler von Santa Fé
Aus heiterem Himmel greifen die Comanchen die weißen Siedler an, obwohl es eigentlich ein Friedensabkommen zwischen Indianern und Siedlern gibt. Die Siedler fliehen in das nahegelegene Fort zu Captain Jackson. Wegen des Friedensvertrags ist das Fort jedoch unterbesetzt. Der Trapper McPherson findet mithilfe eines Journalisten heraus, dass der Landbesitzer Morton ein falsches Spiel treibt: Er vermutet Ölvorkommen unter dem Indianergebiet und möchte seinen Grundbesitz erweitern. Dafür will er sowohl die Indianer als auch die Siedler vertreiben und hetzt sie gegeneinander auf. Seine Männer sind es, die als Soldaten verkleidet die Indianer angreifen. McPherson klärt den Comanchen-Häuptling Schwarzer Adler über Mortons Machenschaften auf. Gerade noch rechtzeitig treffen McPherson und die Indianer ein, um die Soldaten und Siedler, die das Fort verlassen haben, gegen einen Angriff von Mortons Männern zu unterstützen.
Without warning the Comanches attack the settlers, ignoring the peace treaty they have with the homesteaders. The settlers flee to the nearby fort, which is run by Captain Jackson and due to the peace treaty, understaffed. Trapper McPherson, together with a journalist, discover foul play from landowner Morton: who suspects oil on the Indian land and wants to drive the Indians away and add their land to his claim. To do so he sent men disguised as soldiers in to attack the Comanches, instigating their retaliation against the white people. After McPherson tells Comanche chief Black Eagle about Morton’s mean doings, the Comanches team up with him to rush in and support the settlers and soldiers against an attack of Morton’s men.
Nach den noch immer nicht abgeebbten Erfolgen der Karl May-Welle versucht die deutsche Filmproduktion hier in Zusammenarbeit mit den Italienern und Franzosen auch immer häufiger, mit dem Wildwest-Prestige Hollywoods zu konkurrieren. Nach diesem Streifen (Regie: Ernst Hofbauer) muß man ihr bescheinigen, daß diese Imitationsbemühungen den amerikanischen Original-Schablonen sehr nahe kommen, obwohl die vertrauten Gesichter dies im fremden Milieu keineswegs begünstigen. Auch an Spannung, Massenszenen und romantischen Landschaftsaufnahmen mangelt es dieser, im Handlungskern freilich schon oft strapazierten Geschichte nicht.
K. O. G.: Die schwarzen Adler von Santa Fe
Rheinische Post (Düsseldorf), 3.4.1965
An den Pferden erkennt man, warum deutsche Western so schlecht sind. Die armen Vierbeiner müssen permanent galoppieren. In forcierter Gangart rücken sie vom Fort ab, durchqueren weite Strecken und langen am Ziel an. Beim großen John Ford setzen sich die Gäule in den Schritt, wenn sie aus der befestigten Anlage dem Feind entgegenziehen. Nur während der Attacke oder auf der Flucht rennen sie mit voller Kraft. Die überdrehte Gangart der Pferde in deutschen Western ist symptomatisch: wie die Tiere, so ist alles zu temporeich. Die Dialoge, die dramatischen Situationen. Ruhige, ausgewogene, lyrische Momente fehlen ganz. Dieser von Ernst Hofbauer inszenierte Film ist ein Schulbeispiel. Abgesehen von seiner durchlöcherten Psychologisierung soweit überhaupt etwas vorhanden ist scheint das ganze Konzept windschief. Den deutschen Regisseuren sollte man das Studium von Cheyenne oder Sierra Chariba ans Herz legen. Denn viele ihrer Kardinalfehler sind auszumerzen. Vom Kameratechnischen sind ihre Werke gar nicht einmal übel. Fatal und unglaubwürdig indes die Helden: Brad Harris und Horst Frank als Westerner. Das ist beinahe zum Lachen.
ef.: Die schwarzen Adler von Santa Fe
Aachener Nachrichten, 12.4.1965