Eine Busreise mit deutschen Urlaubern nach Italien. Unter den Reisenden befinden sich ein älteres Ehepaar, das seine Hochzeitsreise nachholt, eine ältere Dame, die noch einen Mann fürs Leben sucht, ein steifer Buchhalter, der nur für seine Arbeit zu leben scheint, und die junge Ilse. Ihr Bruder Herbert wurde von ihrem zuhause gebliebenen Verlobten als Aufpasser mitgeschickt, bräuchte aber eigentlich selbst einen. Geführt wird die Truppe von dem attraktiven Reiseleiter Robert Florian, der gerne mit den Damen flirtet und es besonders auf Ilse abgesehen hat. Ilse, die sauer auf ihren Verlobten ist, der sie alleine reisen lässt und dessen Liebe sie sich nicht mehr ganz sicher ist, reagiert auf Roberts Annäherungen daher gar nicht so abgeneigt. Davon erfährt schließlich auch ihr Verlobter, der sich prompt entschließt, nach Italien nachzureisen. Doch bevor sich die beiden im Happy-end in die Arme schließen können, erleben die Reisenden noch einige Italienklischees.
A romantic comedic look at German vacationers on a bus trip to Italy: Among the travelers are an older couple who are finally able to take their honeymoon, an elderly woman, who is looking for the love of her life, an accountant, who is constantly preoccupied by his work, and Ilse, a young attractive woman who, as requested by her fiancée, is chaperoned by her brother Herbert. Robert Florian, a charming tour guide who always flirts with women and takes a liking to Ilse, leads the group. Ilse, upset with her fiancée who has stayed home leaving her to vacation alone, begins doubting his love for her and is therefore not very resistant to Robert’s approaches. When her fiancée hears of this, he promptly follows her to
Dieser neue deutsche Unterhaltungsfilm bietet sich in dieser naßkalten Zeit tatsächlich als eine bemerkenswert preisgünstige Reisegelegenheit in den sonnigen Süden an. Barbara Noack hat unsere Leser ja schon vergnügt bis nach Florenz gebracht; und wir wissen, daß der Paul die Susanne liebt, daß der Walter vor Eifersucht zittert, und daß die ganze Reisegesellschaft pauschal den italienischen Stiefel abschuckelt.
Man schuckelt mit teils einigem, teils beträchtlichem Vergnügen mit. Jochen Huth beließ in seinem Drehbuch noch allerlei Amüsierliches aus Barbara Noacks Roman, und Regisseur Wolfgang Becker war sichtlich um differenzierte Kurzweil bemüht, während Kameramann Heinz Pehlke flink und bewegt den optischen Reichtum Italiens vor seine Kamera nahm.
Angenehm, sich in 90 Minuten zwischen Venedig und Florenz von soviel Sonne blenden zu lassen. Und kaum zu glauben, daß in einem deutschen Reise-Lustspiel
a) niemand in Venedigs Kanäle plumpst,
b) kein einziges Bett zusammenkracht und
c) eventuell drohende Sentimentalität gleich komisch aufgetrocknet wird.
Die Liebesgeschichte ermattet zwar etwas mit zunehmender Reisedauer. Aber das reisefrohe Parkett jauchzt angesichts der Äppelei auf den Tourismus; es erfreut sich am stattlichen Paul Hubschmid, am ulkigen Giller, an der gelockerten Susanne Cramer; es genießt den Süden und erkennt eine typische Reisegesellschaft im neureich vergnatschten Franz-Otto Krüger, im griesgrämigen Walter Feuchtenberg, in der mannstollen Hannelore Schroth und in dem rührenden Alt-Ehepaar Walter JanssenMita van Ahlefeld wieder.
Kr.: Schmunzeln inbegriffen
Der Abend (Berlin), 15.1.1958
Wir heißen Euch hoffen, Euch, die Ihr nicht mehr glauben wollt, daß in deutscher Produktion lebensnahe Filme ohne Ruinen-Schwermut, schöne Filme ohne »Probleme«, heitere Filme ohne uralte Gags und Liebesfilme ohne Rührseligkeit hergestellt werden könnten. Hier ist nämlich so einer. Mögen ihm viele folgen! Da macht man also eine Gesellschaftsreise nach Italien, sitzt und schwitzt im Bus zusammen mit. Menschen wie du und ich, wie das Gesetz der Werbekraft von Prospekten, Plakaten und Inseraten befahl. Man eckt ein wenig mit ihnen an, findet alle mit Ausnahme von sich selbst ein bißchen komisch, und wird dann unter der Einwirkung des südlichen Himmels, des Zaubers der Landschaft und nicht zuletzt des guten Weines tolerant, möchte aus lauter Verliebtheit in das Leben ein wenig Schicksal spielen und ist rundherum glücklich. Glücklich ist vor allem der kritische Filmbesucher, daß alles so schwerelos ist, daß die leisen Töne überwiegen, die kleinen Gesten bestimmend sind, alles so hübsch wirklich bleibt auch die Verzauberung. Und wenn der Film zu Ende ist, möchte man wie als Kind noch sitzenbleiben, in der Hoffnung, daß er doch noch ein bißchen, ach, nur ein ganz klein bißchen weiterginge!
Konrad Wolf: Italienreise Liebe inbegriffen
Rhein-Zeitung (Koblenz), 16.2.1958