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Basiskultur und Gegenöffentlichkeit in den siebziger Jahren
In einem breiten kulturellen Spektrum waren die siebziger Jahre (im Rückbezug auf die späten 20iger Jahre) von der Hoffnung auf Selbsttätigkeit und Gegenkultur bestimmt. Diese Hoffnungen verbanden sich früh mit dem neuen Medium Video. Am Fachbereich Visuelle Kommunikation der HfbK Hamburg (auch einem Kind der 69iger Bewegung) wurden 1973 die ersten Geräte angeschafft und bald bildeten sich aus den Seminaren heraus Medienzentren wie das MPZ, der Medienladen und andere, die eigene Räumlichkeiten, Geräte und sogar eigene selbstgefertigte Zeitschriften hatten. Mitte der siebziger Jahre wurden sie zu Vorbildern ähnlicher Zentren (in Berlin, Freiburg, Zürich etc). Es entstanden weitreichende Pläne für zentralen Videokatalog und Vertrieb, gemeinsame Tagungen, ja eine Netz von alternativer Medienkultur. Dies wurde selbst vom offiziellen Kulturbetrieb wahrgenommen. Ende der siebziger Jahre verblassten diese Erwartungen etwas (Deutscher Herbst, medienkritische Grünenbewegung etc), vor allem aber gelang es aus der politischen Bewegungen heraus nur vereinzelt, ästhetische und politische Intentionen zu vermitteln. Die Szene sortierte sich als Zielgruppen-Filmer, Kunstfilmer und Verfechtern der Medienpädagogik. In der aufkommenden feministischen Bewegung fand dann eine Neubestimmung statt (Bildwechsel), auch in den kulturpolitischen Bewegung der beginnenden achtziger Jahre, die Aufruhr und Autorenschaft zu verbinden wussten (Freiburg, Zürich, die Thede in Hamburg).