Zwischen Himmel und Hölle.
Zum Provokationspotential des Religiösen in Filmen der 1970er und 1980er Jahre
Auch in der Epoche Freiwilliger filmwirtschaftlicher Selbstkontrolle erfahren Filme vielfältige Behinderungen ihrer Vorführung (z.B. durch Protestaufmärsche vor den Kinos), ihrer Refinanzierung oder auch, indem sie öffentlich totgeschwiegen werden – kurz, sie provozieren zensurähnliche Effekte. Der Vortrag analysiert anhand einiger Filme aus den 1970er und 1980er Jahren, u.a. von Werner Schroeter, Herbert Achternbusch und Ken Russell, wie Brüche des Darstellungsvorbehalts gegenüber christlich-religiösen Gestalten inszeniert werden und welche Reaktionsweisen die teils drastischen Erzählweisen dieser Filme im politischen Umfeld einer neokonservativen „geistig-moralische Wende“ hervorgerufen haben.