Menschen im Hotel:
Transmedia Storytelling
Vicki Baums Roman »Menschen im Hotel« erschien zuerst als Feuilleton in der IBZ, wurde dann als Buch veröffentlicht, zweimal verfilmt, sowie als Theaterstück in Berlin (von G. Gründgens) und dann am Broadway inszeniert. Ende der 1980er Jahre wurde er als Musical in den USA und auch in Berlin aufgeführt. Der Vortrag wird sich zuerst mit der Vielfalt dieser Texte beschäftigen (und mit der Notwendigkeit, neue methodologische Instrumente zu entwickeln, die sich an solche Situationen anpassen können). »Menschen im Hotel« wird oft als »erstes Mal« einer Erzählstruktur betrachtet, die das Hotel als Basis der Handlung und als Muster der Modernität benutzt. Im Roman liegen Eigenschaften, die das Werk auch außerhalb der Grenzen der Unterhaltungsliteratur kennzeichnen: die filmischen Erzähltechniken, die engen Beziehungen mit der Neuen Sachlichkeit. Andererseits wendet er Prinzipien an, die dem üblichen »Melodramatischen« angehören. Das »Moderne« bildet auf jeden Fall den Kern des Werkes. Interessant ist es, wie es 1932 von Hollywood interpretiert wird. Der Modernismus des Goulding Films scheint überhaupt nicht mit dem Amerikanismus des Romans (und der Gründgens’ Inszenierung) übereinzustimmen.