Roben und Garderoben mit Zeitbezug
Dresscode im NS Grand-Hotel-Film
Das Hotel ist auch im Film ein Ort der Koffer und Kleiderschränke, der Spiegel und Schmuckschatullen, des Anziehens, Ausziehens und Umziehens. Besonders in einer Zeit, als man noch in gut situierten Kreisen Vormittags-, Nachmittags- und Abendgarderobe streng unterschied und sich dieser Kleiderordnung, dem so genannten Dresscode unterwarf.
Aber Dresscode meint im Analysieren der hier gewählten Beispiele mehr, als das Einhalten der Kleiderordnung.
Roben und Garderoben bieten Applikationsflächen für filmische Informationsangebote verschiedener Art, auch für ideologische oder geopolitische Codierungen. Auch die NS-Hotelfilme waren eng mit dem historischen Kontext verbunden. Entschlüsselung von NS-Codierung, die Sender und Empfänger im ideologischen Konsenswissen der Zeit verband, ermöglicht gegenseitige Reflexionen von Film und historischem Kontext heute noch nachvollziehbar zu machen, sogar mit zeitgenössischer Mode.
Am Beispiel der betrachteten Unterhaltungsfilme zum Thema »Grand Hotel« soll skizziert werden, wie durch Kleider die codierte Bebilderung eines virtuellen Parallel-Universums »Film-Hotel« forciert wurde.