Das Hotel als böses Wesen und als gesellschaftliches Raumbild. Metaphorische Inszenierungen des Hotels im Film
Verschiedene Filmgenres nutzen das Hotel als Schauplatz, der ein hohes dramatisches und symbolisches Potential bietet: von der Komödie über das Melodrama, den Katastrophenfilm bis zum Horrorfilm - um nur einige zu nennen. Immer ist das Hotel ein temporärer Transitraum, an dem sich unterschiedliche Konflikte abspielen können: Konflikte zwischen gesellschaftlichen Milieus (v.a. Drama), zwischen den Geschlechtern (z.B. Komödie), zwischen menschlicher Zivilisation und Natur (z.B. Katastrophenfilm, SciFi), aber auch zwischen Menschen und übernatürlichen Kräften (z.B. Horrorfilm).
Dabei wird das Hotel häufig metaphorisch inszeniert, etwa als böses Wesen oder als Raumbild von Gesellschaft. Die geografische Lage des Hotels (in der Großstadt oder einsam in der Natur gelegen) sowie seine innere Topografie (z.B. labyrinthisch oder in die Höhe gestaffelt) können unterschiedliche Themen und Konflikte symbolisch sinnfällig machen: Soziale Hierarchien werden dann etwa metaphorisch mit den Etagen eines Hotels verglichen; die Hotellobby wird gerne als sozialer Zwischenraum metaphorisch konzipiert; aber auch moralische Werte und metaphysische Vorstellungen erlangen in Hotels eine raumhafte Anschauung.
In dem Vortrag werden unterschiedliche genretypische Verwendungen des Hotels als filmischer Metapher vorgestellt und an Beispielen veranschaulicht.