Komödie rund um ein zweifach vermietetes Zimmer: Hans ist Nachtkellner, Grete Maniküre. Bei der geschäftstüchtigen Vermieterin Seidelbast bewohnen beide dasselbe Zimmer er bei Tag und sie bei Nacht. Eines Tages begegnen sich Grete und Hans, die sich bis dahin nie getroffen haben. Ohne zu wissen, dass es sich beim jeweiligen Gegenüber um den unbekannten und als nervig empfundenen Untermieter handelt, verlieben sie sich ineinander. Zahlreiche Missverständnisse und Verwechslungen sind die Folge, bevor es im gemeinsamen Schlafzimmer zum Happy-End für die beiden kommt.
A comedy revolving around a doubly used room for rent: Hans is a waiter working the night shift; Grete is a manicurist. Thanks to busy landlady Seidelbast both live in the same room he during the day, and she at night. One day, Grete and Hans who until then never actually met each other , get together outside their shared home. Not knowing that they're roommates, they fall in love. Consequently, Hans and Grete have to endure many misunderstandings and mix-ups before they are happily united in their single bedroom.
Es ist ein hübsches, rundes, fix und fertiges Lustspielmotiv, das sich Hans Székely und Robert Liebmann da ausgedacht haben. Ein Motiv, das viel hergibt und mit Vergnügen wartet man anderthalb Stunden auf die Stunde, da die beiden nicht mehr nur nacheinander in einem Bett liegen. Das zweite Motiv dagegen, daß er sie für reich hält und sie ihn, nun ja, wie sagt man's den Herren recht nett ... es stammt aus dem schönen Land Dagewesien.
Dazu kommt eine Fingerspitze Pfeffer-Ironie über den eitlen Kintopp-Operetten-Prunk. Ei, sieh' da! Den beiden ärmlichen, aber braven Menschen wird entgegengestellt ein Kintoppfilm mit Heldentenor, mit einer schmetternden falschen Gitta Alpar, mit unzähligen Pagen, Zofen und galonierten Dienern. ... Der Kintopp als soziales Narkotikum tritt gewissermaßen in Figura auf. ... Eine außerordentlich gute Idee. Sie zu fassen zeugt von sozialem Gewissen. Ihre Ausführung aber zeugt von geschäftlicher Begabung. Denn das anspruchsvolle Publikum wird die soziale Ironie merken und sich an ihr freuen: das anspruchslose wird sie nicht merken und sich an der Kintopp-Pracht freuen.
W. H-s [= Willy Haas]:Ich bei Tag und Du bei Nacht. In: Film-Kurier, Nr. 281, 19.11.1932.
Regie: Ludwig Berger. Buch: Hans Székely, Robert Liebmann. Kamera: Friedl Behn-Grund, Bernhard Wentzel. Kamera-Assistenz: Kurt Hiller, Franz von Klepacki, Gerhard Brieger. Standfotos: Willi Klitzke. Bauten: Otto Hunte. Kostüme: Joe Straßner.Garderobe: Max König, Adolf Kempler, Gertrud Wendt. Maske: Emil Neumann, Hermann Rosenthal, Maria Jamitzky. Schnitt: Viktor Gertler, Heinz G. Janson. Ton: Gerhard Goldbaum. Musik: Werner Richard Heymann. Musikalische Leitung: Gérard Jacobson. Liedtexte: Werner Richard Heymann, Robert Gilbert. Ausführung: Ufa-Jazz-Orchester.Gesang: Comedian Harmonists, Leo Monosson. Musik-Titel: »Wenn ich sonntags in mein Kino geh'«, »Uns kann keiner«, »Wenn du nicht kommst, dann haben die Rosen umsonst geblüht«.
Darsteller: Käthe von Nagy (Grete, Maniküre), Willy Fritsch (Hans, Nachtkellner), Amanda Lindner (Witwe Cornelia Seidelbast, Zimmervermieterin), Julius Falkenstein (Herr Krüger), Elisabeth Lennartz (Trude, seine Tochter), Albert Lieven (Wolf, ihr Studienkollege), Friedrich Gnaß (Helmut, Kinovorführer), Anton Pointner (Meyer, Bankier), Eugen Rex (Peschke, Führer im Schloß Sanssouci), Ida Wüst (Frau Waiser, Inhaberin eines Kosmetiksalons), Ursula van Diemen (Filmdarstellerin), Walther Ludwig (Filmdarsteller), Helmuth Forest (Straßensänger), Carl Merznicht (Straßensänger), Lydia Potechina, Trude Lieske (Gretes Kollegin), Gerhard Bienert (Polizist), Karl Hellmer (Kellner), Werner Hollmann, Rudolf Platte (Kuchenkellner), Werner Pledath (Geschäftsführer im »Casanova«), Comedian Harmonists, Leo Monosson (Sänger im »Casanova«); Michael von Newlinski, Kurt Lilien, Loni Michaelis.
Produktion: Universum-Film AG (Ufa), Berlin [Erich Pommer-Produktion der Ufa]. Produzent: Erich Pommer. Produktionsleitung: Max Pfeiffer. Aufnahmeleitung: Otto Lehmann. Drehzeit: 1.8. 27.10.1932. Drehort: Ufa-Ateliers Neubabelsberg.Außenaufnahmen: Berlin, Potsdam (Schloß Sanssouci).Länge: 98 min, 2676 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.33, Tobis-Klangfilm. Zensur: 18.11.1932, B.32564, Jugendverbot. Uraufführung: 18.11.1932, Hamburg (Ufa-Palast); 29.11.1932, Berlin (Gloria-Palast).