Verwegene Krimikolportage über den Sensationsreporter Hans Steindecker, der Zeuge eines spektakulären Mordes wird. Kurz darauf lernt er die junge Nelly kennen, die unbedingt das Land verlassen will und ihn verzweifelt um Hilfe bittet. Steindecker willigt bedenkenlos ein und erst nachdem Nelly sich abgesetzt hat, merkt er, dass er von der jungen Frau ausgenutzt wurde. Daraufhin erwacht wieder sein journalistischer Instinkt, der ihn schließlich zur verschwundenen Nelly sowie zur Lösung des Mordfalls führt.
A bold crime caper about muckraking journalist Hans Steindecker, who happens to witness a spectacular murder. Shortly afterwards, he makes the makes the acquaintance of Nell,y who desperately wants to leave the country and asks for Steindecker's assistance. Without giving a second thought, he agrees, and only after Nelly has disappeared does he realize that the young woman duped him. Now, Steindecker uses his re-awakened journalistic instincts, which ultimately lead him to Nelly and to the solving of the murder case.
Das Manuskript für diesen Hans-Albers-Film schrieb, in freier Anlehnung an Ludwig Wolffs »Smarra«, Dr. Rudolf Frank. Ihm und Carl Froelich schwebte offenbar eine leichte, von flottestem Tempo beflügelte, ein wenig abenteuerliche, kriminell angehauchte, in der Grundhaltung humorvoll-schmissige Handlung rund um einen Reporter vor, für die der dem modernen Zeitungs- und Nachrichtenwesen eigentümliche gesteigerte Rhythmus das Charakteristikum werden sollte. Der Reporter: natürlich eine Bombenrolle für Hans Albers.
Und Albers entledigt sich dieser seiner Aufgabe denn auch mit allen wünschenswerten und ihm eigenen Fähigkeiten, mit der saloppen Natürlichkeit, mit der niemals unsympathischen Keßheit, die an ihm so überzeugend ist und das Geheimnis seiner Wirkung ausmacht.
H. W-g. [= Hans Wollenberg]: Hans in allen Gassen. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 307, 24.1.1930.
Regie: Carl Froelich. Buch: Rudolf Frank; nach dem Roman »Smarra« von Ludwig Wolff. Kamera: Franz Planer. Bauten: Franz Schroedter. Schnitt: Walter Supper. Ton: Carlo Paganini. Tontechnische Oberleitung: Joseph Massolle. Musik: Erwin Bootz, Hansom Milde-Meißner. Musikalische Leitung: Hansom Milde-Meißner. Liedtexte: Rudolf Frank. Musik-Titel: »Der Reporter: Mensch, Mensch, Mensch, Mensch, werd' bloß nicht erst Reporter«, »Mädel, reich' mir deine Lippen«, »Mein Auto ist ein feiner Hund«. (alle Bootz/Frank).
Darsteller: Hans Albers (Hans Steindecker, Reporter), Camilla Horn (Elisabeth, seine Verlobte), Betty Amann (Nelly), Gustav Diessl (Soranzo), Max Adalbert (Vater Steindecker), Toni Tetzlaff (Mutter Steindecker), Paul Heidemann, Heinz Sarnow (Leute von der Zeitung), Hermann Böttcher, Erich Kober, Colette Jell, Max Wilmsen, Heinz Wagner.
Produktion: Froelich-Film GmbH (FFG), Berlin. Produzent: Carl Froelich. Drehzeit: 15.9. 3.10.1930. Drehort: National-Atelier Berlin-Tempelhof. Außenaufnahmen: Berlin (Druckerei im Mosse-Haus, Lunapark), Genf (Völkerbund-Palast), Ostsee (Ahlbeck, Heringsdorf, Swinemünde), Cap d'Antibes, Montreux, Nizza, Großer St. Bernhard. Länge: 99 min, 2722 m / DP: 96 min, 2625 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.19, Tobis-Klangfilm. Zensur: 22.12.1930, B.27766, Jugendverbot. / DP: 23.1.1931, B.28014, Jugendverbot. Uraufführung: 23.12.1930, Berlin (Capitol).