In einer französischen Kleinstadt lebt der verwitwete Tischler Vincenz Olivier mit seinem achtjährigen Souhn Boubou. Am Tag seiner geplanten Hochzeit mit der Bürgermeistertochter Louise holt ihn jedoch seine dunkle Vergangenheit ein: Vor zehn Jahren floh Vincenz dessen wahrer Name Leon Bernier lautet aus dem Gefängnis, nachdem er wegen Mordes an der Schwester seiner damaligen Geleibten verurteilt worden war. Vincenz, der heute wie damals leugnet, das Verbrechen begangen zu haben, flieht mit Boubou vor der Polizei und hofft verzweifelt, seine Unschuld beweisen zu können.
Widowed carpenter Vincenz Olivier lives with his 8-year-old son Boubou in a small French town. But on the day he is supposed to marry the mayor's daughter, Louise, his dark past catches up with him: Ten years ago, Vincenz whose real name is Leon Bernier escaped from prioson after being convicted of murdering his lover's sister. Taking Boubou with him, Vincenz, who then and now still denies the crime, flees from the police in a desperate attempt to prove his innocence.
Dieser Film war nicht leicht zu inszenieren. Worum es hier ging? Im Kern um die Bekehrung einer verstockten Sünderin, die einen unschuldigen Menschen ins Bagno gehen läßt, obwohl sie den wahren Mörder kennt. Um die Bekehrung durch ein Kind, einen lieben, warmherzigen Jungen. Und was machten Friedrich Feher und Heinrich Fraenkel aus diesem Roman Alfred Marchands? Sie gestalteten die wilde Flucht eines zu Tode Gehetzten, die wilde Flucht eines - angeblichen - Mörders, dem man zwei Tage vor Ablauf der Verjährungsfrist wieder auf die Spur kommt. Die Bekehrung glaubt man nicht, aber die Flucht, sie wird zum Erlebnis ...
H.H.: Gehetzte Menschen. In: Lichtbild-Bühne, Nr. 287, 7.12.1932.
Regie: Friedrich Fehér. Buch: Friedrich Fehér, Heinrich Fraenkel; nach dem Roman »Le loup garou« von Alfred Machard. Kamera: Ewald Daub. Kamera-Assistenz: Wilhelm Schmidt. Bauten: Erwin Scharf, Robert Neppach, Johann Massias. Ton: Hans Bittmann, Eugen Hrich. Musik: Friedrich Fehér, Walter Ulfig. Liedtext: Joachim Ringelnatz. Gesang: Joseph Schmidt. Musik-Titel: »Ja, Euch wundert's ...« (nach einem italienischen Volkslied).
Darsteller: Eugen Klöpfer (Vincenz Olivier), Jan Fehér (Boubou), Friedrich Ettel (Bürgermeister), Emilie Unda (seine Frau), Camilla Spira (Louise), Wladimir Sokoloff (Trödler), Hugo Fischer-Köppe (Ausrufer), Fritz Odemar (Polizeichef), Joseph Schmidt (Der »unsichtbare« Tenor), Magda Sonja (Die »Dame ohne Unterleib«), Ferdinand Hart (Die »Frau mit dem Vollbart«), Friedrich Wilhelm Kaiser (Gefängnisaufseher), Gustav Püttjer, Paul Rehkopf.
Produktion: Emco-Film GmbH, Berlin. Aufnahmeleitung: Viktor Eisenbach. Drehzeit: ab 8.8.1932 (Baubeginn). Drehort: D.L.S.-Ateliers Staaken. Außenaufnahmen: Marseille. Länge: 94 min, 2576 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.33, Tobis-Klangfilm. Zensur: 6.12.1932, B.32664, Jugendverbot. Uraufführung: 6.12.1932, Berlin (Atrium).