Leichtfüßige Komödie über die Tücken der Liebe am Arbeitsplatz: Ohne Geld aber voller Hoffnung kommt die junge Vilma Förster nach Berlin, um auf Arbeitssuche zu gehen. Die Bekanntschaft mit dem liebenswerten Bankdiener Hassel bringt ihr nach einigen Missverständnissen eine Anstellung als Sekretärin ein. Der charmante Bankdirektor Arvai hilft ihr bei der Arbeit, ohne jedoch seine Identität preiszugeben. Denn obwohl er sich längst in die junge Frau verliebt hat, will Arvai zunächst Vilmas Charakter prüfen.
A light-hearted comedy dealing with the obstacles of falling in love at the workplace: Almost broke but full of hope, young Vilma Förster arrives in Berlin, looking for a job. Through her acquaintance with kind bank clerk Hassel and after coping with several misunderstandings , she gets hired as a secretary. Charming bank director Arvai helps Vilma completing her tasks, but without revealing his true identity: Although he's already fallen in love with the young women, he first wants to test her strength of character.
Auf dem Bahnhof (mal wieder) kommt das junge Mädel an; hat Courage in den Augen, will Berlin erobern als Tipse... auf den leichten Bahnen, der so gefällig stilisierenden Film-Operette, versteht sich; jener Film-Operette, die manche Oberlehrer der Filmtheorie bei uns mit »ungenügend«, »hat das Klassenkampfziel nicht erreicht« strafen. Was den Stil betrifft haben die Oberlehrer unrecht (was die Mentalität angeht, meist recht). Denn dieser »Operetten-Stil« über »Zwei Herzen im ¾-Takt« zu »Drei von der Tankstelle« hat Lebenskraft, gibt dem Film durch seine tänzerische Beschwingtheit, durch die Lust am musikalischem Vivace und die Neigung zum Parodieren, zum Grotesk-Unernsten, zum schauspielernden Wirbel eben Film-Eigenart: mit Theater-Operette hat diese deutlich entwickelte Film-Inszenierungs-Form nichts zu tun.
E.J. [= Ernst Jäger]: Film-Kurier, Nr. 16, 17.1.1931.
Die Lieblichkeit ist allein Renate Müller vorbehalten und sie trällert und jauchzt durch ihre Sonnentage und das steckt an. Mit einem erfrischenden Übermut setzt sie alle Waffen des Weibes ein und siegt. Mit Anmut singt sie und bewegt sie sich. Wir wollen uns geschlagen geben. Ihr Partner ist Hermann Thimig. Er spielt den Bankdirektor mit lächelnder Überlegenheit und allem Charme der Kavaliere. Aber Felix Bressart! Diese Herrlichkeit. Diese bezwingende Komik. Und in vielen kleinen Gesten die große Nachdenklichkeit des Wissenden, der Trottel mit dem guten Herzen, ein müder, kleiner Mann, ein seliger Spießer.
Dr. K. L. [= Kurt London]: Die Privatsekretärin. In: Der Film, Nr. 3, 17.01.1931.
Regie: Wilhelm Thiele. Buch: Franz Schulz; nach dem Roman von Stefan Szomáhazy und der Operette von Stefan Bekeffy jr. [= István Békeffy]. Kamera: Otto Heller, Reimar Kuntze, Adolf Schlasy. Standfotos: Emanuel Loewenthal. Bauten: Otto Hunte, Franz Köhn. Maske: Adolf Braun, Walter Pantzer. Schnitt: Paul Martin. Ton: Hans Grimm. Musik: Ludwig Lajtai. Musikalische Leitung: Paul Abraham. Liedtexte: Robert Gilbert. Musik-Ausführung: Curt Lewinnek (Kapelle). Musik-Titel: »Ich bin ja heut' so glücklich«, »Ich hab' ne alte Tante«, »Mein Herz hab' ich gefragt«, »Von der Arbeit seiner Hände«.
Darsteller: Renate Müller (Vilma Förster), Hermann Thimig (Arvai, Bankdirektor), Felix Bressart (Hasel, Bankdiener), Ludwig Stoessel (Klapper, Personalchef), Gertrud Wolle (Pensionsinhaberin).
Produktion: Greenbaum-Film GmbH, Berlin. Produzent: Hermann Millakowsky. Produktionsleitung: Georg Witt. Aufnahmeleitung: Arthur Kiekebusch. Drehzeit: November 1930. Drehorte: Ufa-Ateliers Neubabelsberg, Nationalfilm-Atelier Berlin-Tempelhof. Außenaufnahmen: Berlin. Länge: 85 min, 2316 m. Format: 35mm, s/w, 1:1.19, Tobis-Klangfilm. Zensur: 15.1.1931, B.27945, Jugendverbot. Uraufführung: 16.01.1931, Berlin (Capitol).